Das Fach Politik-Wirtschaft
Von C. Zindler
Wissen Sie ...
- wie man Bundeskanzler wird?
- warum es auf das Sparguthaben so wenig Zinsen gibt?
- was ein amerikanischer Hauskäufer mit der Europäischen Schuldenkrise zu tun hat?
- wie man eine Partei gründet?
- warum der amerikanische Präsident mehr Macht hat als der Bundespräsident?
- wieso Brutto- und Nettoeinkommen so weit auseinanderliegen?
- weshalb im Bundestag häufig kaum Abgeordnete zu sehen sind?
Wussten Sie schon, dass ...
- der deutsche Staatschef nicht die Bundeskanzlerin ist?
- es tatsächlich eine „Partei der Nichtwähler“ gibt?
- der Solidaritätszuschlag auch von den Bürgern der Neuen Bundesländer zu zahlen ist?
- nur fünf Staaten weltweit verhindern können, dass in Kriegen und Konflikten eingegriffen wird?
- ein „Hammelsprung“ etwas mit den Türen des Bundestages zu tun hat?
- ein Probieren der Weintraube im Supermarkt juristisch streng genommen Diebstahl ist?
- Inflation / Preissteigerungen die Wirtschaft fördern?
Diese und viele andere Aspekte versuchen wir im Unterrichtsfach Politik-Wirtschaft zu klären. Auch wenn wir nicht auf alle Fragen eine Antwort oder für alle Probleme eine Lösung finden können, so ist es gerade die Stärke des Faches, überhaupt solche Fragen bei den Schülerinnen und Schülern hervorzurufen und zu versuchen, Lösungsmöglichkeiten auf regionaler, nationaler und globaler Ebene zu entwickeln und unterschiedliche, zumeist konkurrierende Vorschläge gegeneinander abzuwägen.
Warum Politik-Wirtschaft als Unterrichtsfach?
Unser Ziel ist es, gemäß dem Bildungsauftrag des Faches, die Schülerin oder den Schüler auf dem Wege hin zum ökonomisch und politisch mündigen Bürger bestmöglich zu begleiten.
Hinsichtlich einer zunehmend komplexer werdenden Gesellschaft, geprägt von unterschiedlichen Lebensformen, einer immer stärker werdender Digitalisierung, sich verstärkender Globalisierung und Transnationaliserung müssen Unterricht und Schule einem zukünftigen Bürger, Erwerbstätigen, Verbraucher genügend Orientierungshilfen an die Hand geben, um eigene Interessen sowie ein Problembewusstsein zu entwickeln, diese in Entscheidungsprozesse einzubringen zu können und damit am gesellschaftlichen Leben zu partizipieren.
Gerade in der Reduktion von Komplexität und damit Bildung im engsten Sinne - nämlich Bildung von Verständnis gegenüber komplizierten, aber den Alltag prägenden ökonomischen und politischen Zusammenhängen – liegt die Stärke unseres Faches.
So entwickeln wir einerseits Fachwissen, das als bedeutsames Orientierungswissen dient, fördern und fordern aber auch hierüber hinausgehende Fähigkeiten: Die Akzeptanz von bestehender Interessenkonkurrenz als Fundament unserer demokratischen Gesellschaft ist hierbei nur der erste Schritt hin zur eigenen Positionierung, Beurteilung und Bewertung.
Wie ist das Fach am Marianum organisiert?
Politik-Wirtschaft ist ab Jahrgangsstufe 8 ein verpflichtendes Unterrichtsfach und wird mit folgenden Wochenstunden ausgebracht:
- Jahrgang 8: einstündig
- Jahrgänge 9 und 10: jeweils zweistündig
- Qualifikationsphase: zweistündig als Ergänzungsfach oder vierstündig, insofern als Prüfungsfach auf grundlegendem oder erhöhtem Niveau belegt.
Grob skizziert werden folgende, in den schuleigenen Curricula noch konkretisierte Inhalte betrachtet:
In der Sekundarstufe I:
Politik im Nahbereich, Der Entscheidungsprozess auf Bundesebene, Die Soziale Marktwirtschaft als unsere Wirtschaftsordnung, Sozialer und wirtschaftlicher Wandel, Entscheidungsprozesse auf EU-Ebene.
In der Sekundarstufe II:
Der politische Willensbildungs- und Entscheidungsprozess, Wirtschaftspolitik in der Sozialen Marktwirtschaft, Internationale Sicherheits- und Friedenspolitik, Internationale Wirtschaftsbeziehungen.
Was zeichnet uns aus?
Wir sind ein Fachkollegium, das konsequent darin bemüht ist, den hohen fachlichen Anspruch und die Interessen der Schülerinnen und Schüler miteinander zu vereinbaren.
Den Fachunterricht sowie die stets angebotenen Prüfungskurse ergänzen wir um außerunterrichtliche Angebote, die zumeist regelmäßig stattfinden. Als Beispiele seien hier das Planspiel Börse oder die jährlich stattfindende OLMUN (viertägige Simulation einer Sitzung der Vereinten Nationen in Oldenburg) genannt. Zudem sind wir sehr daran interessiert, auch außerschulische Experten einzubinden. So durften wir beispielsweise schon einen hochrangigen ISAF-Offizier oder einen Vertreter der Bundesbank als Gäste mit Expertenwissen begrüßen.
Am Marianum unterrichten ca. zehn Kolleginnen und Kollegen das Fach, die zumeist von Referendaren des Studienseminars Meppen personell unterstützt werden.
Warum man auf jeden Fall Politik-Wirtschaft gehabt haben sollte:
- Wir vermitteln für den Lebensalltag nützliches und notwendiges Wissen.
- Wir sorgen dafür, dass Nachrichten nicht nur gesehen, sondern auch verstanden werden.
- Wir setzen den bekannten Slogan „Bild Dir Deine Meinung“ unter Einbeziehung vielfältigster Medien, aber vor allem mit differenziertem und fundiertem Wissen um.
- Wir entwickeln über die Felder Ökonomie, Politik, Recht, Soziologie ein breit gefächertes, aber auch akzentuiertes und tiefgründiges Wissen.
- Wir hinterfragen den Status Quo, statt ihn zu akzeptieren und entwickeln dadurch ein kritisches, aber für Fortschritt und Entwicklung notwendiges Problembewusstsein.
Fünf Vorurteile, die wir widerlegen können:
- Politik-Wirtschaft ist langweilig, trocken und humorlos.
- Politik und Wirtschaft betreffen doch nur Erwachsene.
- Das Fach ist ein reines „Laberfach“.
- Politik-Wirtschaft ist nur etwas für Spezialisten.
- Damit kann später sowieso nichts anfangen.