Das Fach Erdkunde
Von A. Augustin
Im Fach Erdkunde sollen die Schülerinnen und Schüler geografische und geowissenschaftliche Phänomene und Prozesse, die unser tägliches Leben prägen, möglichst anschaulich erfahren. Zahlreiche Herausforderungen stehen zu Beginn des 21. Jahrhunderts für die Menschheit im Mittelpunkt des Handelns. So ist beispielsweise der Abbau von Disparitäten und die nachhaltige Ressourcennutzung Grundlage für die Schaffung zukunftsfähiger Lebensweisen. Die Schülerinnen und Schüler sollen im Erdkundeunterricht auf der Grundlage fundierten Sachwissens Handlungsstrategien entwickeln, um diesen komplexen Herausforderungen gewachsen zu sein.
Erdkunde wird am Marianum - mit Ausnahme der Klasse 9 - in allen Jahrgängen unterrichtet. In der Sekundarstufe II wird Erdkunde sowohl auf grundlegendem als auch auf erhöhtem Anforderungsniveau angeboten.
Richtlinien für den Unterricht sind die vom niedersächsischen Kultusministerium erlassenen Rahmenrichtlinien und die Kerncurricula für das Fach Erdkunde (Sek I und Sek II). Die im Kerncurriculum ausgewiesenen inhaltsbezogenen und prozess-orientierten Kompetenzbereiche müssen im Unterricht verknüpft werden. In der Sekundarstufe II gibt es für jeden Abiturjahrgang zusätzlich thematische Vorgaben für die jeweiligen Kurshalbjahre.
Der Erdkundeunterricht ist kompetenzorientiert
- und vermittelt Fachwissen, d.h. die Schüler sollen befähigt werden, Raumstrukturen zu erfassen und Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt zu analysieren;
- und soll den Schülern die räumliche Orientierung erleichtern, d.h. sie lernen auf Grundlage topografischen Orientierungswissens räumliche Ordnungssysteme kennen;
- und soll die Erkenntnisgewinnung durch Methoden fördern, z.B. die Fertigkeit, Informationen zu beschaffen, sich ihrer fachgerecht und kritisch zu bedienen und sie zu strukturieren;
- und vermittelt die Fähigkeit zur Kommunikation, indem die Schüler sich mit ihren Mitschülern über geografische Sachverhalte sach- und situationsgerecht austauschen und diese präsentieren;
- und vermittelt den Schülern durch die Auseinandersetzung mit raumbezogenen Sachverhalten und Wertvorstellungen das kriterienorientierte Beurteilen und Bewerten der gewonnenen Erkenntnisse.
Gerade im Fach Erdkunde bietet sich der Einsatz von Medien an, um eine möglichst hohe Anschaulichkeit zu erreichen. Den Karten, klassisch im Atlas oder digital, kommt in der ersten Begegnung mit einem Raum und der anschließenden Erschließung des Raumes eine besondere Bedeutung zu. Aber auch digitale Geomedien wie GPS und GIS können, auch mit Blick auf die spätere Berufswelt, gewinnbringend eingesetzt werden.
Experimente sind in besonderer Wiese geeignet, um sich geografischen Phänomenen, wie z.B. einem Vulkanausbruch zu nähern. Sie weisen für die Schüler einen hohen Aufforderungscharakter auf und sollen auch möglichst eigenständig durchgeführt werden.
Zu den besonderen außerschulischen Aktivitäten zählen kurze Exkursionen in die nähere Umgebung (z.B. Erkundung des Stadtwalls, Innenstadtkartierungen usw.) und seit dem vergangenen Jahr eine Exkursion der Kurse der Jahrgangsstufe 11 in das Ruhrgebiet. Diese Exkursion in eingebettet in den Themenkomplex „Deutschland in Europa - Strukturwandel eines Altindustriegebietes“.