Biologie-Leistungskurs (Bi1) in Norddeich
Von Jonas Buss-Strotmann, 23.06.2023
Am Montag, den 12.06.2023, ging es für den Biologie-Leistungskurs von Frau Schmid auf eine eintägige Exkursion nach Norddeich. Ziel der Exkursion: Das Ökosystem Wattenmeer persönlich erleben und erkunden. Nach nicht allzu langer Zugfahrt angekommen, trafen wir auf unseren erfahrenen Wattführer Eckhard!Bei bestem Wetter und heißen Temperaturen ging es auch direkt ins Watt. Ebbe und Flut wechseln sich dort ungefähr alle sechs Stunden ab. Aufgrund von scharfen Muscheln und weiteren kleinen Gegenständen nur mit festem Schuhwerk. Zu diesem Zeitpunkt auch noch einigermaßen sauber.
Hier im Bild zu sehen: Kieselalgen. Kieselalgen sind mikroskopisch kleine, einzellige Algen, die im Wattbereich eine wichtige Rolle spielen. Sie bilden den Hauptbestandteil des sogenannten Wattenschlicks, der bei Ebbe freigelegt wird.
Durch Photosynthese tragen Kieselalgen zur Sauerstoffproduktion im Watt bei und dienen zudem als Nahrungsgrundlage für andere Organismen, wie Muscheln, Schnecken und Krebse, die im Watt leben.
Schnell wurde auch ein angriffslustiger Bewohner des Watts gefunden. Die Strandkrabbe ist einer der prominentesten Vertreter der Tiere im Wattenmeer. Sie leben nah am Strand und graben sich bei Ebbe im Watt ein. Sie ernähren sich von Muscheln, Schnecken, Würmern und Algen. Sie selbst werden von Fischen, vom Austernfischern oder von Möwen gefressen.
Im Bereich der Forke ist eine Ohrenqualle zu sehen. Ohrenquallen sind Meeresbewohner, die gelegentlich im Wattbereich anzutreffen sind. Sie zeichnen sich durch ihre tellerförmige Körperstruktur und ihre langen Tentakeln aus. Obwohl sie im Watt leben können, sind sie an das Leben im offenen Meer angepasst. Bei Flut schwimmen sie mit Hilfe ihrer tentakelartigen Fortsätze frei im Wasser und ernähren sich vom kleinen Plankton. Die Berührung mit den Tentakeln einer Ohrenqualle kann beim Menschen zu Hautreizungen und leichten Verbrennungen führen, da sie mit Nesseln ausgestattet sind, die bei Berührung Gift abgeben. Es ist daher ratsam, beim Wattwandern vorsichtig zu sein und den Kontakt mit Ohrenquallen zu vermeiden.
Nach ca. eineinhalb Stunden war die Wattwanderung beendet und es ging zurück zum Badestrand. Nichtsdestotrotz war die Exkursion noch nicht beendet, denn die Seehundstation stand noch auf dem Tagesplan.
Die Seehundstation Norddeich ist eine bedeutende Einrichtung zum Schutz und zur Aufzucht von Seehunden an der Nordseeküste. In der Station werden verwaiste, kranke oder verletzte Seehunde aufgenommen und gesundgepflegt, bevor sie wieder in die freie Wildbahn entlassen werden. Die Seehundstation leistet somit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und zur Rehabilitation des wohl bekanntesten Bewohners Norddeichs!
Einige Bewohner der Station sind noch sehr jung und müssen von Menschen großgezogen werden, bis sie anschließend alleine in die freie Wildbahn ausgesetzt werden können. Jedoch ist der Kontakt zu Menschen gefährlich. Die Jungtiere, welche auch Heuler genannt werden, verlieren oft durch den Menschen die Bindung zu ihren Müttern und bleiben so verwaist zurück.