Kreative Umsetzung der hybris im Lateinunterricht
Von H. Schutte, 25.03.2023
Tantalusqualen, Sisyphusarbeiten oder der Sturz des Ikarus. Sicherlich haben die meisten schon von diesen mythologischen Erzählungen gehört. Sie sind bekannte Beispiele aus der griechisch-römischen Mythologie für die sogenannte hybris, dem Hochmut oder der Überheblichkeit (gegenüber anderen).Im Zuge des Lateinunterrichts setzten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8c nun moderne oder fiktive Situationen hinsichtlich der hybris kreativ um. Hier sind einige sehenswerte Beispiele:
1.
2.
An einem spätem Nachmittag ging ein Junge am Fluss spazieren. Auf der anderen Seite des Ufers sah er ein Mädchen, welches er kannte und nett fand.
Dann kam ihm der Gedanke, dass er zu ihr rüber wollte. Er wollte über den Fluss springen und das, was er überbrücken musste zu springen war, nicht gerade wenig. Der Junge meinte, dass er immer sehr gut im Weitsprung war, immer der beste Springer war und er das locker schaffen würde. Das Mädchen sah, was der Junge vor hatte und hoffte, dass er das nicht schaffen würde, da er immer so überheblich zu seien schien.
Er nahm also etwas Anlauf und versuchte über den Fluss zu springen. Dies gelang ihm aber nicht und er landete mitten in dem Fluss, sein grinsen im Gesicht verzog sich und bei dem Mädchen zog sich ein leichtes lachen ins Gesicht.
Der Junge wollte raus aus dem Fluss und das Wasser tropfte von seiner Kleidung hinunter. Er streckte seine Hand zu dem Mädchen aus, als Symbol, dass sie ihm raushelfen sollte. Das Mädchen half ihm aber nicht und stattdessen breitete sich in ihrem Gesicht das Lachen weiter aus.
3. Es war einmal ein Mann namens Valentinus. Vor kurzem hatte er seine Frau geheiratet, die er über alles liebte und nun erwartete sie sogar ein Kind. Er war glücklicher denn je, aber dann kam die Nachricht. Ein neuer Krieg wurde begonnen, und er, so ehrgeizig wie er war, wollte er natürlich wieder mit in den Krieg ziehen. Jedoch hatte er drei Jahre zuvor, noch eine sehr schwere Kriegsverletzung erlitten. Nachdem der Krieg dann gewonnen wurde, galt er als einer der tapfersten Krieger in der damaligen Geschichte und als jemand, der bereit war alles für sein Land zu tun. In der Gesellschaft war er ein sehr hochangesehener Mann und er wollte seine Beliebtheit und sein Ansehen mit einem weiteren Sieg steigern. Seine Frau aber bat ihn, nicht mit in den Krieg zu ziehen, sondern bei ihr zu Hause zu bleiben. Sie sagte, er müsse sich erst von seinen schweren Verletzungen erholen, vor allem von den Verletzungen an seinem rechten Bein. Außerdem wollte sie nicht, als junge Wiffe enden. Aber Valentinus hörte nicht auf seine Frau, er sagte nur er könnte sich sehr gut selber einschätzen und zog ohne ein Wort, in den Krieg. Im Krieg wurde Valentinus später aber tödlich verletzt, weil er eine Bombe nicht kommen sah und er mit seinem immer noch nicht ganz wieder verheilten rechten Bein nicht schnell genug fliehen konnte. So wurde dann die schlimmste Vorstellung, aufgrund von Überschätzung, weil er noch mehr Ansehen von der Gesellschaft wollte, zur Realität.
4.
Aternos der Kriegsherr
Aternos war ein großer Kriegsherr sehr gerissen. Er hatte viele Länder erobert und wollte stets der beste sein. Doch ein Problem war noch vorhanden: sein Bruder. Dieser ging gegen die Götter vor und machte zusammen mit seiner Armee viele aufstände. Schließlich riefen die Götter Aternos zu sich und beauftragten ihn, seinen Bruder zu töten. Im Gegensatz dazu würde er einen Wunsch freihaben. Aternos überlegte lange, doch schließlich marschierte er mit seiner Armee bei seinem Bruder ein. Nach einem schweren Kampf ist sein Bruder getötet worden. Die Götter lobten Aternos und fragten ihn nach seinen Wunsch. Dieser sagte: „Ich wünsche, dass jeder, den ich berühre qualvoll stirbt.“ Die Götter erfüllten seinen Wunsch. Als Aternos gehen wollte schüttelte einer der Götter ihm die Hand und starb daraufhin. Aternos versuchte zu fliehen, schaafte es jedoch nicht. Er wurde auf ewig damit bestraft, alle toten in die Unterwelt zu schleppen.