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News 2023

Landestag des Niedersächsischen Altphilologenverbandes (NAV) am Marianum

Von Norbert Möhn, 02.10.2023

Rund 150 Lateinlehrerinnen und Lateinlehrer aus ganz Niedersachsen erwarteten am Vormittag des 29. September in der Aula des Marianums die Eröffnung des niedersächsischen Latinistentages, zu dem sie musikalisch von Annika Hasenleder, Lix Krull und Vincent Liu aus dem Musikkurs von Julia Scharnhorst begrüßt wurden. Anschließend stellte Schulleiter Hermann-Josef Rave das Marianum als eine der Stiftungsschulen des Bistums Osnabrück vor und würdigte die Bedeutung des Faches Latein an der Schule, wobei er u.a. den Lebensbezug und die Relevanz des Faches, aber auch die große Beliebtheit der Studienfahrt nach Rom und an den Golf von Neapel hervorhob.

Michaela Lantieri, die Vorsitzende des NAV aus Hannover, verband die Eröffnung der Veranstaltung mit dem Dank an die Fachgruppe Latein und ihren Vorsitzenden Hendrik Schutte für die perfekte Vorbereitung, in die auch zahlreiche Schülerinnen und Schüler aus Lateinkursen und aus der Schülerfirma eingebunden waren. In weiteren Grußworten unterstrich Bürgermeister Helmut Knurbein die Bedeutung des Faches für die Sprachbildung. Die Vorsitzende des Deutschen Altphilologenverbandes, Dr. Katja Sommer, hob die Aktualität der Themen antiker Texte und ihren Beitrag zur zentralen Aufgabe des Fachs, die Fähigkeit zur Kommunikation und zur Urteilsfähigkeit durch Vermittlung der Kenntnis und Bedeutung des kulturellen Erbes zu vermitteln, hervor. Detlev Heinrich, der Dezernent des Landesamtes für Schule und Bildung aus Osnabrück, betrachtete die große Resonanz auf die Einladung zum Latinistentag und die Fülle und Vielfalt der angebotenen Arbeitskreise als Demonstration der Aktualität und Aktivität des Lateinunterrichts.

Prof. Ulrich Schmitzer von der Humboldt-Universität zu Berlin stellte im Hauptvortrag des Tages Ovids Heroides als „ein innovatives Experiment mit der Tradition“ vor. Das lange im Schulbetrieb missachtete Werk werde zu Recht wieder mehr im Lateinunterricht behandelt, denn bei dem um die Zeitenwende entstandenen Werk handle es sich um einen sehr originellen Beitrag zur elegischen Dichtung, der psychologische Meisterstücke biete, aufbauend auf dem antiken Literaturkanon und diesen modellhaft fortschreibend. Bekannte Stoffe der Mythologie erschienen hier in neuem Gewand, wobei Ovid verschiedene literarische Gattungen wie Brief, Elegie, Dramenmonolog und andere hybridisiere. Am Beispiel der Briefe von Briseis an Achill und Dido an Aeneas wies Prof. Schmitzer nach, mit wie viel Gewinn sich die Lektüre im Unterricht einsetzen lasse, z.B. bei der Untersuchung der Frage, wie ein männlicher Autor die Perspektive der Frauen beziehe.

Nach der Mittagspause, in der ein Essen in der Cafeteria angeboten wurde, verteilten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in drei Runden auf insgesamt 25 Arbeitskreise. Das sehr vielfältige Themenangebot reichte von der Präsentationsprüfung im Fach Latein über verschiedene autorenbezogene Angebote bis hin zur unterrichtlichen Aufbereitung mittel- und neulateinischer Texte und digitalen Unterrichtsangeboten für Latein. Mit einer kleinen Feier der Fachgruppe mit ihrem Fachobmann Hendrik Schutte, der Geburtstag hatte, endete ein perfekt vorbereiteter und durchgeführter, rundum gelungener Latinistentag am Marianum, der großes Lob der zum Teil weit angereisten Kolleginnen und Kollegen fand.
 
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