Anne Frank Tag 2022 am Marianum
Von J. Baum, 14.07.2022
„Hallo Sina, Nele, Charlotte!
Freundschaft bedeutet, dass man sich vertraut, nett und höflich ist, wenn man Spaß hat und Streit, sich aber wieder verträgt.
Liebe Grüße.“
Diese Postkarte bekamen die drei Zehntklässlerinnen von einem Schüler aus der 6a am Montag, 4. Juli 2022, dem ANNE FRANK TAG am Gymnasium Marianum Meppen.
Der Anne Frank Tag findet eigentlich jedes Jahr am 12. Juni statt, Annes Geburtstag. Wegen der Fahrten- und Projektwoche musste er am Marianum Meppen um drei Wochen verschoben werden. Davor haben sich 15 Schülerinnen aus dem Jahrgang 10 zu Multiplikatorinnen ausbilden lassen, damit sie den Anne Frank Tag am Marianum ohne Begleitung von Lehrkräften mit allen 6. Klassen durchführen konnten. Betreut wurden sie von Johannes Kröger und Jan Baum.
Über 600 Schulen haben sich in diesem Jahr an dem bundesweiten Aktionstag gegen Antisemitismus und Rassismus beteiligt. Seit 2017 organisiert das Anne Frank Zentrum den Aktionstag. Das Gymnasium Marianum ist seit 2020 dabei. Mit dem Anne Frank Tag will das Anne Frank Zentrum an Anne Frank und den Holocaust erinnern und das Engagement von Kindern und Jugendlichen für eine demokratische Gesellschaft stärken. Das Motto des diesjährigen Anne Frank Tages ist »Freundschaft«.
Ziel des Anne Frank Tages 2022 ist es, die Schüler:innen über das Thema »Freundschaft« in Bezug auf Antisemitismus, Rassismus und weitere Formen der Diskriminierung zu sensibilisieren. Zu den Lernmaterialien gehört die Ausstellung »Freundschaft«. Auf sieben großformatigen Plakaten wird die Lebensgeschichte von Anne Frank anhand historischer Fotografien erzählt. Auf den Plakaten sieht man Anne Frank, die fröhlich mit acht Freund:innen am 12. Juni 1939 ihren zehnten Geburtstag feiert. Drei Jahre später bricht Annes Kontakt zu ihren Freund:innen ab. Anne muss mit ihrer Familie untertauchen und sich vor den Nationalsozialisten in einem Hinterhaus in Amsterdam verstecken. Zu sehen sind weiterhin Fotos von Anne und ihren Freund:innen beim gemeinsamen Spiel 1937 sowie in den Sommerferien im Juni 1941 in Beekbergen. Die Ausstellung thematisiert Anne Franks Angst um ihre Freundin Hannah Pick-Goslar und das erneute Zusammentreffen von Anne und Hannah im Konzentrationslager Bergen-Belsen. »Anne stellte sich in ihrem Tagebuch die Frage, warum sie, Anne, auserwählt wurde, um zu leben, und ich, Hannah, womöglich sterben musste. Das Gegenteil wurde wahr. Deshalb fühle ich mich verpflichtet, so viel wie möglich über sie zu erzählen.« sagt Hannah Pick-Goslar.
„Die Freundschaft von Anne und Hannah zeigt besonders gut, wie die Situation zu Zeiten des Nationalsozialismus immer schwieriger wurde und wie viel Sorgen man nicht nur um sich selbst, sondern auch um seine engsten Freunde haben musste“, so die Multiplikatorin Leila Rumpke, 10a.
Rebekka Meyer (10d) ergänzt: „An Annes Geschichte ist mir wichtig, dass sie nie aufgegeben und immer weitergekämpft hat. Sie war so stark und vor allem mutig, obwohl sie noch so jung war. Anne hat mir gezeigt, wie wichtig Freundschaft und Familie ist und auch dass wir alle verdammt glücklich sein sollten, dass wir so frei leben dürfen.“
Johanna Funke (10a) schlussfolgert: „Wir müssen über die damalige Zeit sprechen und Projekte wie diese helfen dabei. Alles was damals geschah darf nie wieder passieren!“
Keinen geringen Beitrag dazu haben die Multiplikatorinnen, die fast alle auch im Zweitzeugenprojekt mitwirken und sich für eine „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ einsetzen, beim Anne Frank Tag am Marianum geleistet.
Multiplikatorinnen am Anne Frank Tag 2022:
Sina Ahrling, 10a
Katharina Behnes, 10a
Carolin Blome, 10b
Nele Böckermann, 10a
Charlotte Cordes, 10b
Lilly Fried, 10b
Johanna Funke, 10a
Merith Funke, 10a
Lotta Kuhlmann, 10b
Rebekka Meyer, 10d
Maria Nuss, 10b
Maike Reinhardt, 10a
Leila Rumpke, 10a
Lara Schultalbers, 10a
Luca Wehlen, 10a