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News 2022

Gedicht zum Thema „Glauben“

Von Michelle Sachs, Jg. 12, 05.05.2022

Was ich glaube

Ich glaub wir treffen uns um halb drei
Und ich glaub wir haben die Sechste frei
Ich glaub mich tritt n´ Pferd
Und ich glaub die Klausur lief gar nicht so verkehrt

Ich glaub das Wetter wird heute ganz gut
Und ich glaub dazu fehlt mir der Mut
Ich glaub ich hab vergessen das Fenster zu zumachen
Und ich glaubte früher an Feen und Drachen

Ich glaube an Freundschaft fürs Leben, die große Liebe und das Gute im Menschen
Ich glaube es lohnt sich für das, was man will zu kämpfen
Ich glaube, dass man das, was man will erreichen kann
Ich glaube auch an mich, dann und wann

Ich glaube an Gott, den Vater, Sohn und den heiligen Geist
Auch wenn ich nicht immer weiß was das genau heißt
Ich glaube an die Vergebung der Sünden
Aber ich kann meinen Glauben nicht immer begründen

Ich geh hin und wieder in die Kirche zum Beten
Doch kann ich nicht alles in meinem Glauben vertreten

Ich glaube zum Beispiel nicht an all die Wundergeschichten
all das hat glaub ich mehrere Schichtenv Ich glaube auch nicht an die Schöpfung der Welt binnen 7 Tage
Und auch so manche Traditionen finde ich ziemlich vage

Ich hör immer wieder glauben heißt nicht wissen
Und deswegen fühle ich mich hin und her gerissen

Was, wenn all das Glauben ganz umsonst ist
Und das ganze nur Einbildung ist für den gläubigen Christ
Was, wenn das woran ich glauben sollte nur ich selber bin
Ergibt mein Glaube dann überhaupt noch Sinn?

Warum bete ich, wenn ich doch nicht für alles brenn´?
Und warum glaube ich, wenn ich doch nicht die Antwort kenn´?

Doch das ist es, was den Glauben so einzigartig macht,
Das Suchen der Antworten, das gibt mir Kraft
Würde ich nicht glauben, dass sich hinter all dem noch ein Sinn versteckt,
Blieben manche Hoffnungen vielleicht immer noch verdeckt.

Zuletzt also noch von größter Relevanz
Hier einmal meine ganz persönliche Schlussbilanz:

Ich glaub mein Glaube gibt mir Kraft
Und ich glaub, dass er viel Hoffnung schafft
Ich glaub für den Moment hab ich genug geglaubt
Und ich glaub ich hätt mir so viel Glaube gar nicht zugetraut.

Das Gedicht ist entstanden in einer Freiarbeitsphase während der Tage religiöser Orientierung.

 
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