Lyrische Texte aus dem Deutschunterricht
Von C. Scholz, 15.03.2022
Die Klasse 10a hat sich in den letzten Monaten intensiv mit Liebeslyrik aus unterschiedlichsten Epochen beschäftigt. Dabei wurde ersichtlich, dass das Thema „Liebe“ die Menschen zu jeder Zeit bewegt hat, aber je nach historischem Hintergrund auf verschiedene Weise zum Ausdruck gebracht wurde.
Dieser Aspekt leitete zur Fragestellung über, was es denn mit unserem „historischen Hintergrund“ auf sich hat. Welche Themen, Ereignisse, Denkweisen, Ansichten etc. bestimmen oder beeinflussen unseren Alltag und unser Handeln? Was bewegt uns heute? Was bewegt dich heute – auch abseits des Themenkomplexes „Liebe“?
Die Schülerinnen und Schüler haben diesbezüglich einmal in sich hineingehorcht und eigene Gedichte verfasst. Einzelne Ergebnisse wollen wir euch und Ihnen nicht vorenthalten:
Zwei Wochen Ferien
Und man schaute nur Serien
Damals war es ein Traum
Doch man verließ nie seinen Raum
Waldbrände brachen aus
Viele flohen jetzt von zuhaus
Die Flut war nun auch Schuld
Drum brauchten wie hier viel Geduld
Zu häufig gab es Wind
Und wir verloren sehr geschwind
Unseren Glauben
Denn das Klima wird uns Atem rauben
Der nächste Orkan kam
Als uns eine Welle einnahm
Doch das war nicht genug
Leider begann nun ein Kriegszug
Wie ist dies nur möglich
Es erschien doch so unwirklich
Wichtig war der Frieden
Sowie ohne Angst zu leben
(Johanna Funke, 10a)
Schmerzende Angst
Hart trifft’s mich wie ein Schlag,
Zu viel einst lebendig im Sarg.
Zu viel gehofft,
nun zu viel gezofft.
Unsere einzig‘ Kugel ergraut.
Menschenleben werden geklaut.
Die Uhr tickt rückwärts.
Mich überkommt ein Bauchschmerz.
Ein Schmerz im Magen,
Wenn ich davon hör,
Ängste die Menschen plagen,
Auf dieser Kugel so viel Malheur.
Mich zerreißt es,
Wem kann ich trauen?
Wer wird wen hauen?
Auf dieser Kugel so viel Stress.
Ich schau‘ durch ein Fernrohr,
Seh‘ dennoch alles scharf.
Uns steht das Dunkel bevor,
Dabei es uns an Licht bedarf.
Mach, dass die Angst sich entfernt.
Haben wir denn nichts gelernt?
Lass die Hoffnung nicht fliehen,
Auch dies wird vorbeiziehen.
(Elsa Ligtvoet, 10a)
Ich bin nicht die einzige, der es surreal erscheint
Dass die Erde mit jedem Tag etwas mehr weint
Neben Pandemien, Kriegen und Umweltschutz
Wer hat da noch Hoffnung, dass es bald vorüber ist
Umhüllt von all den schlimmen Krisen
Versuchen wir uns daran zu erinnern, was wir lieben
Doch es ist nicht leicht einfach weiterzugehen
Wenn andere vor dem Ende ihrer Existenz stehen
Wollen helfen, doch wissen nicht wie
Solidarität ist jetzt wichtig wie noch nie
Also lassen wir die blau gelben Lichter scheinen
Es soll nun endlich Frieden sein und bleiben
(Leila Rumpke, 10a)