Straßenumfrage zum Thema „Geld“ von PuG Jg. 9
Von PuG Jg. 9, 21.02.2022
Im Dezember 2021 hat das Profilfach Persönlichkeit und Gesellschaft (PuG), Jg. 9, des Gymnasiums Marianum eine Straßenumfrage zum Thema „Geld“ durchgeführt. Dabei ging es um die Beziehung der Befragten zum Geld und ihre persönliche Meinung zur Bedeutung von Geld in der Gesellschaft.
Die Befragten waren im Alter zwischen 11 und 60 Jahren und führten unterschiedlichste Berufe aus, von der Bankkaufrau bis zum Lehrer war alles dabei. Zur besseren Übersicht wurden die Befragten in vier Gruppen unterschiedlicher sozialer Schichten eingeteilt: Wohlhabende, Mittelschichtsfamilien, Jugendliche und Obdachlose.
Allerdings handelte es sich um eine stichprobenartige Umfrage, welche keine konkreten wissenschaftlichen Belege zur Beziehung der Meppener zum Umgang und zum Verhältnis mit Geld liefert.
Zur Auswertung der Gruppe „Wohlhabende“:
Die Befragten gaben bei der ersten Frage, „Wofür geben Sie ihr Geld aus?“, an, dass sie dieses vor allem für ihre Lebenshaltungskosten, wie zum Beispiel Lebensmittel, Strom etc., ausgeben. Als zweiter Punkt wurden Rücklagen genannt, als dritter Punkt wurden Familie und Freizeit genannt. Frage zwei lautete „Was bedeutet Geld für Sie?“, Hier gingen die Meinungen in eine klare Richtung. Die Befragten gaben an, dass Geld für sie vor allem Sicherheit und Lebensqualität bedeute. Auch bei Frage drei, „Wie wichtig ist Ihnen Geld?“, waren sich die Interviewten einig, und antworteten meist mit „Sehr wichtig, aber es gibt Dinge die wichtiger sind, wie zum Beispiel die Familie.“ Bei der Frage „Macht Geld Sie glücklich?“ und „Was macht Sie ohne Geld glücklich?“ ging die Meinung der Befragten stark auseinander. Einige sagten „Ja, Geld mache sie glücklich“, einige „Nein, Geld mache sie nicht glücklich.“ Ohne Geld macht die Befragten vor allem Familie, Freizeit und das eigene Hobby glücklich. Bei der nächsten Frage „Was sind Sie bereit für Geld zu tun?“, sagten alle Interviewten, dass sie keine strafbaren Sachen tun würden, sich aber durchaus vorstellen können, einen anderen Job anzunehmen oder viel Zeit für ihre Arbeit investieren würden. Bei der vorletzten Frage, „Beeinflusst Geld Ihr Denken und Tun?“, war die Meinung sehr gespalten und in Ja und Nein Stimmen unterteilt. Die letzte und unserer Meinung auch schwierigste Frage lautete: „Wie beeinflusst Geld die Gesellschaft?“ Die Meinung der wohlhabenden Meppener ging in eine klar negative Haltung. Auf Nachfrage gaben die Passanten an, dass sie Missbrauch befürchten, aber auch soziale Ungleichheit.
Die reicheren Bürger Meppens hatten damit bei den meisten der Fragen eine geschlossene Meinung. Eine für uns überraschende Antwort war auf die Frage „Wie beeinflusst Geld die Gesellschaft?“. Hierbei antworteten die Befragten, dass sie alle glauben, dass Geld die Gesellschaft negativ beeinflusse.
In der Gruppe der „Mittelschichtsfamilien“ haben wir 6 Personen im Alter von 22-50 Jahren mit unterschiedlichsten Berufen (z.B. Altenpflegerin oder Schlosser) befragt.
Die Befragten gaben bei der ersten Frage „Wofür geben Sie ihr Geld aus?“ an, dass sie Geld vor allem für Lebensmittel und für ihre Kinder ausgeben. Geld bedeutet für die Meisten, dass sie einen sicheren Lebensunterhalt haben. Allerdings sind Familie, Freunde und Gesundheit für alle befragten Personen wichtiger. Auf die nächste Frage, ob Geld sie glücklich macht und was sie ohne Geld trotzdem glücklich machen würde, war die häufigste Antwort, dass Geld indirekt glücklich mache, durch die Dinge, die man sich davon leisten kann. Auch hier wurde deutlich gesagt, dass Familie, Freunde und Gesundheit deutlich wichtiger sind und auch glücklicher machen als Geld. Für alle Befragten war klar, dass sie für Geld keine Straftaten, wie zum Beispiel Mord, begehen würden. Allerdings wurde auch erwähnt, dass sie viel für ihre Kinder und deren Zukunft machen würden. Bei der letzten Frage, wie stark sich die Gesellschaft durch Geld beeinflussen lässt, waren sich alle Befragten einig, dass die Gesellschaft stark beeinflusst wird. Manche Personen sprachen sogar von einem 2-Klassen-System in der Gesellschaft. Allerdings waren bei der Frage, wie stark man als einzelne Person beeinflusst wird, alle der Meinung, dass man selbst nur wenig von Geld beeinflusst wird.
Abschließend können wir sagen, dass bei vielen Menschen der „Mittelschichtsfamilien“ die Familie an erster Stelle steht und auch Geld für die meisten nur indirekt eine Rolle spielt.
Zur Gruppe „Jugendliche“ haben wir 14 Interviews am Gymnasium Marianum durchgeführt. Die Befragten sind im Alter von 11 bis 19 Jahren und verdienen ihr Geld meistens durch Kleinjobs, wie Babysitten oder Nachhilfe und bekommen oftmals zusätzliches Taschengeld in Höhe von 15€ bis 30€ im Monat. Wir haben die Ergebnisse der durchgeführten Interviews zusammengefasst.
Bei der ersten Frage „Wie gebt ihr euer Geld aus?“, bekamen wir als Antwort, dass die Jugendlichen ihr Geld für Kleidung, Schmuck und ihre Freizeit ausgeben und dass sie Geld sparen. Zunächst fragten wir die Jugendlichen ob Geld für sie wichtig sei, und im Großen und Ganzen waren sie der Meinung, dass Geld nicht alles sei aber dennoch wichtig. Dann wollten wir wissen ob Geld sie glücklich mache und was sie ohne Geld glücklich mache. Als Antwort bekamen wir, dass Geld indirekt durch Konsum glücklich mache. Ohne Geld mache besonders die eigene Familie, Freunde und beispielsweise Musik glücklich. Um das Verhältnis der befragten Jugendlichen zu Geld zu sondieren, haben wir nachgefragt, was sie bereit sind für Geld zu tun, und die meisten antworteten mit „arbeiten“ und es gab einige Personen die „Einiges“ für Geld tun würden, z.B. Onlineaktivitäten wie das Design von Firmenlogos. Alle einigten sich aber, dass sie sich auf keine Wetten einlassen würden, die ihr Leben aufs Spiel setzen. Zusätzlich hat uns auch interessiert inwiefern sie denken, dass Geld die Gesellschaft beeinflusst. Die Befragten denken, dass in unserer Gesellschaft Geld leider dafür sorgt, dass eine Klassifizierung der Menschen nach Geld existiert und Reichtum fast schon als ein Vorteil anerkannt wird.
Die Schlussfolgerung ist, dass Jugendliche, anders als oft behauptet, nicht nur materiell sind und denken sondern optimistisch sind und denken, dass Geld zwar wichtig jedoch nicht alles ist. Wir als PuG-Experten haben eine ähnliche Meinung.
In der Zielgruppe „Obdachlose“ hat sich lediglich ein Mann im Alter von 35-40 bereiterklärt, ein Interview über Geld und Persönlichkeit mit ihm führen zu dürfen. Um dieses Interview durchzuführen, haben wir uns, drei Schülerinnen, auf den Weg in die Wärmestube der Caritas in der Innenstadt Meppens gemacht.
Der Befragte hat auf die erste Frage „Wie verdienen Sie ihr Geld?“ geantwortet, dass er sein Einkommen allein von Hartz IV bekommt und sonst gar kein Geld verdient. Er gibt sein Geld für Miete, Nebenkosten, Internet, Medikamente und Tabakwaren aus. Seine Antwort auf die Frage „Was bedeutet Geld für Sie und wie wichtig ist Ihnen Geld?“ antwortete er, dass Geld eine untergeordnete Rolle spielt. Er nannte Hartz IV „Armut per Gesetz“. Geld macht ihn nicht glücklich, da seine Meinung ist, dass je mehr Geld man habe, desto mehr Probleme habe man. Für ihn persönlich sind gute Freunde das Wichtigste. Der Mann ist bereit für Geld zu arbeiten, wenn man Arbeit bekommen würde. Allerdings sei es im Moment wegen Corona schwierig, einen Job zu bekommen. Auf die letzte Frage “Wie beeinflusst Geld ihr Denken und Tun und wie beeinflusst Geld die Gesellschaft?“ antwortete der Befragte, das Geld auf jeden Fall die Gesellschaft beeinflusst und meinte „Hast du nichts, bist du nichts!“. Er würde auf jeden Fall gerne vernünftig leben und einen Tagesablauf haben, nach dem er sich richten kann.
Als Fazit können wir festhalten, dass sich die Auseinandersetzung mit Obdachlosen sehr gelohnt hat und man merkte, dass es auch dem obdachlosen Mann gut tat, über seine Situation zu reden.
Schlussfazit:
Zusammenfassend für alle Gruppen können wir festhalten, dass sich die meisten Befragten aller sozialen Gruppe einig sind, dass Geld wichtig für die Sicherheit im Leben ist. Allerdings wird Geld an sich nicht für das Wichtigste im Leben gehalten, sondern die Familie ist den allermeisten viel bedeutender.
Insgesamt waren die Umfragen eine schöne Erfahrung. Wir bedanken uns bei den Befragten für die sinnvollen und ehrlichen Antworten und ihre Zeit.
Der PuG-Kurs Erbacher Jg. 9:
Mira Arens, Marcel Bohmann, Orlando Bruins Slot, Hannah Fischer, Carla Gertzen, Wiebke Heymann, Sina Hoppe, Claudia Moga-Macovei, Hanna Peters, Isabel Robel, Nina Schoneville, Greta Stelzer, Mariella Zaudtke