Meppens Nachkriegsgeschichte auf der Spur
Besuch von 11. Klassen im Stadtmuseum
Von H. Harpel, 31.01.2022
Die Geschichte Deutschlands nach 1945 untersuchten die Schüler des Jahrgangs 11 am Marianum in diesem Halbjahr. Weil sich im Unterricht viele Fragen zur Geschichte der eigenen Heimatregion in dieser Zeit ergeben hatten, war die aktuelle Sonderausstellung des Stadtmuseums „Jahre des Aufbaus – Meppen 1945-1955“ ein echter Glücksfall. Über 50 interessierte Besucher wurden an den verschiedenen Terminen durch Saskia Lorenz und Burghardt Sonnenburg vom Museumsteam in Empfang genommen und durch die Ausstellung geführt. Dabei konnten verschiedenste der im Unterricht erworbenen historischen Kenntnisse auf Meppen und seine Umgebung bezogen werden: vom Kriegsende mit Mangelwirtschaft und Hochwasser über die Besatzungszeit bis zum Wiederaufbau und zur Wirtschaftswunderzeit der 1950er.
Besonders beeindruckend waren dabei die Fotos und Zeugnisse der Zeit des Kriegsendes in Meppen. Die Berichte vom bisweilen tödlichen Kampfeinsatz von Meppener Gymnasiasten als Flakhelfer kurz vor dem Fall der Stadt machten manchen Elftklässler nachdenklich. Die vielen überlieferten einfallsreichen Provisorien zur Überwindung der Nachkriegsnot erinnerten viele an die heutige „Prepper“-Bewegung. Und kaum jemandem war bekannt, dass so viele Meppener Vereine – wie zum Beispiel die Freilichtbühne – dieser Zeit entstammen, als dem realen Hunger die kulturellen Bedürfnisse folgten. „So sah es bei meiner Oma auch aus“, entfuhr es einer Schülerin, als mit den Wohnwelten der 1950er zur Wirtschaftswunderzeit übergeleitet wurde.
Das allgemeine Fazit war denn auch: Eine sehr lohnende Ausstellung, die noch bis Ende Februar im Stadtmuseum an der Koppelschleuse zu sehen ist.