Elternzeit am Marianum
Von J. Moorkamp, 06.07.2021
Für alle Schülerinnen und Schüler sind die letzten Monate ungewohnt verlaufen, sie haben die Zeit des häuslichen Lernens und der sozialen Isolation unterschiedlich erlebt und bewältigt. Vielen fällt der Weg zurück in den klassischen Alltag leicht, einigen aber nicht. Möglicherweise haben einige Eltern bei Ihren Kindern Veränderungen im Verhalten wie beispielsweise Rückzug, Sorgen und Ängste, zwanghaft erscheinendes Verhalten, übermäßige Vorsicht bei Kontakten mit Freunden, Familie oder Bekannten, Zukunftsängste, Schlafstörungen, vermehrte Mediennutzung oder verstärkte Selbstzweifel und Antriebslosigkeit bemerkt. Vielleicht fühlen einige Eltern sich im Umgang mit Ihren Kindern verunsichert.
Aus diesem Grund haben wir zusammen mit unserem langjährigen Kooperationspartner, der Psychologischen Beratungsstelle für Ehe, Familien-, Lebens- und Erziehungsberatung des Bistums Osnabrück aus Meppen am Montag, 28.06.21, einen Abend aus unserer Reihe „Elternzeit“ zum Thema „Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“ angeboten.
In einem digitalen Vortrag referierte zunächst Frau Hennekes als Mitarbeiterin der Psychologischen Beratungsstelle, prägnant und eindrucksvoll zum obigen Thema. Frau Hennekes erläuterte die inneren Konflikte, die durch die der Pandemie geschuldeten Einschränkungen entstehen konnten. Einerseits stehen sie den klassischen Entwicklungsaufgaben der Kindheit und Jugend gegenüber (z.B. Abnabelung vom Elternhaus) andererseits war dies aufgrund des häuslichen Lernens und der Kontaktbeschränkungen nur erschwert möglich. Einige Kinder und Jugendliche sind diesen besonderen Anforderungen nicht gewachsen und reagieren beispielsweise mit Ängsten, Zwängen und in diesem Zusammenhang auch mit Vermeidungsverhalten. Frau Hennekes machte darauf aufmerksam, selbst motiviert und mit Kindern und Jugendlichen im Gespräch zu bleiben, ihnen zuzuhören und, wenn möglich, den regelmäßigen Kontakt zu Gleichaltrigen zu ermöglichen. Zudem ermutigte sie, zu Hause Regeln und Grenzen eindeutig zu formulieren und gut funktionierende Strukturen des Alltags beizubehalten und ggf. auch Beratungsinstitutionen wie die Beratungsstellen oder Beratungsangebote der Schulen in Anspruch zu nehmen.
Im Anschluss an diesen Vortrag nutzten zahlreiche Eltern die Möglichkeit, ihre individuellen Anliegen, persönliche Fragen und Sorgen in einem Erstkontakt mit Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle sowie Beratungslehrerinnen und Beratungslehrern unserer Schule telefonisch zu besprechen.
Die Form dieser Elternzeit als Kombination aus einem digitalen Vortrag mit anschließender Telefonhotline war für uns und für die Beratungsstelle aus Meppen ein Experiment. Wir glauben, dass es gelungen ist, und bedanken uns herzlich bei den Mitarbeiterinnen der Psychologischen Beratungsstelle Meppen, insbesondere bei Frau Hennekes, sowie unserem innerschulischen Beratungsteam. Dank gilt auch Nils Einspanier und Mark Borgmann, die diesen Abend technisch vorbereitet und durchgeführt haben.