Eine Woche voller Zukunftsperspektiven
Wirtschaftsverband Emsland und Gymnasium Marianum organisieren gemeinsam digitale Berufsorientierung für den Jahrgang 12
Von Elisabeth Arling (Wirtschaftsverband Emsland) und Tim Fiebig, 10.03.2021
Dass Kirsten Bleumer nach der Schule einen handwerklich-technischen Beruf ergreifen möchte, stand für die 18-Jährige schon länger fest. Trotzdem herrschte bei der Schülerin des Gymnasium Marianum noch Unsicherheit, ob das wirklich die richtige Richtung und welcher Beruf dann passend ist. „Die Frage, wie es für mich nach dem Abitur weitergeht, stelle ich mir schon lange. Es gibt so viele Möglichkeiten und Perspektiven nach der Schule, die man zum Teil gar nicht wirklich kennt“, berichtet Kirsten Bleumer. Dass dann auch noch die jährlich im Ludwig-Windthorst-Haus in Lingen stattfindende 2-tägige Berufsorientierung für den Jahrgang 12 aufgrund von Corona ausfallen musste, veranlasste die Marianum-Schülerin zum Handeln. „Ich meldete mich bei Herrn Weßling, unserem stellvertretenden Schulleiter, und fragte, ob es nicht eine Alternative zu dem Programm im LWH gebe. Ich hätte es einfach sehr schade gefunden, wenn unser Jahrgang so kurz vor dem Abitur gar keine Berufsorientierung bekommen würde.“
So entwickelte die Schule gemeinsam mit dem Wirtschaftsverband Emsland eine digitale Berufsorientierungswoche, in der die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 12 an verschiedenen Veranstaltungen teilnehmen und sich dort über berufliche Perspektiven informieren konnten. „Insgesamt fanden in der Woche über 30 Veranstaltungen statt, zu denen sich die Jugendlichen vorher anmeldeten konnten. Neben Vorstellungen von Unternehmen mit den Tätigkeits-, Berufs-, und Ausbildungsmöglichkeiten bekamen sie z.B. auch Tipps rund um die Bewerbung, einen Überblick über die Wege nach dem Abitur und konnten sich mit aktuell Studierenden über das Studium unterhalten“, erklärt Elisabeth Arling, Projektleiterin des Wirtschaftsverbandes Emsland, das Konzept der Woche. Alle Veranstaltungen fanden über eine Videokonferenz statt, wobei die Jugendlichen auch die Möglichkeit hatten, direkt mit den Referentinnen und Referenten in den Austausch zu kommen und Fragen zu stellen.
Zwar hat Kirsten Bleumer durch die Veranstaltungen noch nicht den perfekten Beruf für sich herausfinden können, ist sich jetzt aber sicher, dass die handwerkliche Richtung genau das Richtige für sie ist: „Ich habe an zehn Videokonferenzen teilgenommen und fühle mich jetzt in meiner Entscheidung bestärkt. Für mich und auch viele meiner Freunde war die Woche sehr lehrreich und interessant. Wir konnten in unterschiedliche Berufsfelder schnuppern und uns einen Überblick darüber verschaffen, welche Möglichkeiten es gibt und was sich genau dahinter verbirgt. Das hat mich sehr weitergebracht.“
Auch die Reaktionen der anderen Schülerinnen und Schüler zeigt, wie wichtig berufliche Orientierung für die Jugendlichen ist. „Ich habe bereits viele positive Rückmeldungen aus dem Jahrgang bekommen. Einige haben an einer Vielzahl an Veranstaltungen teilgenommen, um sich ein möglichst breites Bild zu machen“, erklärt Ulrich Weßling, stellvertretender Schulleiter des Marianum. „Wir sind froh, dass wir die digitale Alternative gemeinsam mit dem Wirtschaftsverband Emsland auf die Beine stellen und so dem Jahrgang einen guten Einblick über die Möglichkeiten nach dem Abitur geben konnten.“
Neben technischen Berufsfeldern, wie z.B. dem Ingenieurwesen oder Maschinenbau, wurden auch die Tätigkeiten von beispielsweise Ärzten*innen, Anwälten*innen oder auch Journalisten*innen und der Polizei vorgestellt. Aber auch soziale Berufe und der Bereich Verwaltung und Finanzen wurde thematisiert. „Ich freue mich sehr, dass wir so viele Unternehmen und Partner unseres Verbandes für das Format gewinnen konnten“, freut sich Mechtild Weßling, Geschäftsführerin des Wirtschaftsverbandes Emsland, über die Teilnahme. „Uns ist es ein besonderes Anliegen, dass einerseits die Jugendlichen hier in der Region bei der beruflichen Orientierung unterstützt werden und andererseits die Betriebe gut ausgebildete Nachwuchskräfte erhalten. Daher setzen wir uns seit Jahren schon für eine Vernetzung von Schulen und Unternehmen ein“, so Mechtild Weßling. Das sichere unter anderem langfristig die erfolgreiche und zukunftsgerichtete Entwicklung der Region.
Da das Format sowohl von der Schule als auch den Unternehmen so gut angenommen wurde, soll es auch in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Das findet auch Kirsten Bleumer gut, die sich sicher ist, dass die Veranstaltungen bei vielen Mitschülerinnen und Mitschülern zum Nachdenken angeregt haben und dem einen oder anderen bei der Berufsfindung helfen konnten.