Von Riesenschnecken und Roboterprogrammierung
Das Forder-Förder-Projekt geht am Marianum in eine neue Runde
Von C. Maucher, 02.12.2021
Bis zu 30 Zentimeter lang, ein bisschen schleimig und in einigen Ländern Afrikas und Asiens eine Delikatesse: Die Große Achatschnecke ist eine besondere Erscheinung. Und in ihrer Besonderheit so faszinierend, dass sich die Siebtklässlerin Sophie Poll im Rahmen des diesjährigen Forder-Förder-Projekts (kurz FFP) am Gymnasium Marianum mit dieser Schneckenart näher befassen möchte. Genauer gesagt: Sophie möchte die Schnecken selber züchten und die Aufzucht dokumentieren.
Zur Zeit sind die Schnecken aber noch Eier. Und ihre Aufzucht und Haltung eine echte Herausforderung: Die Eier müssen in Sophies Terrarium unter perfekten Bedingungen gedeihen – ideal sind konstante 24 °C und eine Luftfeuchtigkeit von 75 bis 80 Prozent.
Die Aufzucht und Pflege der Großen Achatschnecken betreibt Sophie zuhause. In der Schule will Sophie noch mehr über die Riesenschnecken und ihre Bedürfnisse lernen: Sie recherchiert, dokumentiert ihre Aufzucht und reorganisiert Fotomaterial. Dafür bietet ihr das Forder-Förder-Projekt Zeit und Raum: Sophie darf sich jede Woche zwei Stunden aus dem Unterricht „herausdrehen“ und z. B. in der großzügigen Mediathek des Marianums arbeiten.
Die große Freiheit, die Sophie in dem Projekt genießt, zahlt sich aus: Die Motivation ist hoch, bei ihr wie bei den anderen 17 TeilnehmerInnen des FFP: Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 12 haben die Kapazitäten, wie man so schön sagt, um auch mal im Unterricht zu fehlen, und dürfen die Zeit dafür nutzen, um an einem selbstgewählten Projekt zu arbeiten. Und da ist dann wirklich alles dabei: Es gibt SchülerInnen, die Spiele oder Roboter programmieren, eine eigene Kunstausstellung planen, Geschichten schreiben, Studien durchführen, sich mit der didaktischen Aufbereitung einer Einheit zum Schutz von Igeln beschäftigen oder zum Thema „Inka“ oder „Sport im antiken Rom“ recherchieren, schreiben und Filme drehen. Neben der Auseinandersetzung mit ihren Herzensthemen lernen die SchülerInnen auch noch eine Menge über (Selbst-) Organisation und stärken ihr Durchhaltevermögen – eine Win-Win-Situation.
Begleitet werden sie dabei von den Mentoren Sebastian Voß, Tim Fiebig und Christiane Maucher, die sie auf ihrem Weg zum fertigen Produkt unterstützen.
Und so viel Aufwand will selbstverständlich belohnt werden: Die Schülerinnen und Schüler haben fast das ganze Schuljahr Zeit, um an ihren Projekten zu arbeiten – und sollen natürlich im kommenden Frühsommer die Gelegenheit haben, ihre Produkte und Ergebnisse der Öffentlichkeit vorzustellen. Geplant ist ein Forschernachmittag, an dem die ProjektteilnehmerInnen ihren MitschülerInnen, Eltern, Lehrkräften und andere Besuchern zeigen können, was sie geleistet haben.