Seminarfach „Medizin“ zur Organspende
Von Jana Schulte-Übermühlen, Kaira Wolf, Kira Hegge, Ole Kröger, 02.12.2020
Wir, vom Seminarfach Medizin, haben uns in den letzten Wochen akribisch mit dem Thema „Organspende“ auseinandergesetzt. Unser Ziel war es, die nachfolgenden Jahrgänge über dieses sensible Thema aufzuklären. In den Pausen haben wir Organspendeausweise verteilt und per Email wurde ein Aufklärungsvideo versendet. Wir wollten eigentlich eine Präsentation vor den entsprechenden Jahrgängen halten, um die Schülerinnen und Schüler persönlich anzusprechen und sicher zu gehen, dass alle erreicht werden. Aber durch Corona musste alles anders werden als geplant. Trotzdem haben wir sehr viel positives Feedback bekommen und konnten bei aufkommenden Fragen eine hilfreiche Antwort geben. Es wurden in den Jahrgängen 11-13 und bei den Lehrern insgesamt 234 Ausweise verteilt.
Doch was bewegt junge Menschen in unserem Alter dazu, sich frühzeitig mit der Spende der eigenen Organe auseinanderzusetzen? Die Antwort ist ganz klar. Wenn wir uns jetzt damit auseinandersetzen, welche Organe wir nach unserem Tod spenden möchten oder ob wir uns überhaupt dazu entscheiden zu spenden, nehmen wir unseren Angehörigen eine große Last von den Schultern. Ebenso besteht auch die Möglichkeit, in jungen Jahren schon auf ein Spenderorgan angewiesen zu sein. Wenn man sich etwas mit diesem Thema befasst hat, wird auch deutlich, dass auch wir schon als Spender in Frage kommen können. Wir können tatsächlich auch schon vor unserem Tod Organe spenden, was durchaus interessant sein kann. Das eigene Leben wird nicht eingeschränkt und das des anderen wird deutlich verbessert. Es kann wirklich jeden treffen, auf ein neues Organ angewiesen sein, und warum sollen wir da nicht helfen?
Es ist auch in Frage zu stellen, ob wir unsere Organe nach dem Tod noch benötigen. Klar, der Gedanke ist beängstigend, dass die eigenen Organe nach dem Tod in einem fremden Körper weiterleben, aber wenn man auf der anderen Seite ein Leben dadurch verbessern kann, ist das nicht schön? Über die Frage, ob man die Organe tatsächlich benötigt, sollte man sich definitiv Gedanken machen.
Zudem warten sehr viele Menschen auf ein Spenderorgan, welches nur wegen eines kleinen Kreuzes auf einer Karte entnommen werden darf. Vielleicht kennen Sie in Ihrem näheren Umfeld jemanden, der ebenso auf ein Spenderorgan wartet, dieses aber noch nicht erhalten hat, weil kein passendes gefunden wurde. Viele Leute warten jahrelang auf den sogenannten Wartelisten, immer mehr Leute benötigen neue Organe und viele sterben ebenfalls nach jahrelangem Warten auf das passende Organ. Das Leben des Betroffenen wird schlichtweg eingeschränkt und ein Leben wie vorher ist somit nicht mehr möglich. Viele von ihnen müssen wochenlang, manchmal monatelang in einem Krankenhauszimmer verweilen und können aufgrund ihrer immer schlimmer werdenden Lage nicht mit ihrer Familie beisammen sein.
Das sollte schon Grund genug sein, sich erneut mit dem Thema der Organspende auseinanderzusetzen.