Anne-Frank-Tag 2020
Von J. Kröger, 30.09.2020
„Freiheit, ist das einzige was zählt…“ Kurz vor dem 30. Jahrestag der Wiedervereinigung ist dieser Song von Marius Müller-Westernhagen immer wieder zu hören.
Freiheit. Was bedeutet das eigentlich für mich? Was bedeutet das eigentlich heute? Und was bedeutet das eigentlich für Anne Frank?
Mit diesen Fragen haben sich Schüler*innen des Jahrgangs 10 im Rahmen des Projektes „Anne Frank“ beschäftigt. Der bundesweite Anne-Frank-Tag am 12. Juni 2020 sollte eigentlich zusammen mit dem Schulfest stattfinden. Da dieses entfallen musste, haben sich die Geschichtslehrer*innen des Jahrgang 10 die Freiheit genommen, das Projekt in ihren Unterricht zu integrieren.
Der Anne-Frank-Tag als bundesweiter Aktionstag gegen Antisemitismus und Rassismus findet aus Anlass des 75. Jahrestags des Kriegsendes unter dem Motto „Freiheit“ statt. 340 Schulen in ganz Deutschland beteiligen sich. Das Anne-Frank-Zentrum in Berlin organisiert den Anne-Frank-Tag. Die Ausstellung „Freiheit“ zeigt auf sieben großformatigen Plakaten und in einer Online-Version die Lebensgeschichte von Anne Frank, beleuchtet das Ende des Zweiten Weltkriegs aus unterschiedlichen Perspektiven der Verfolgten und widmet sich Otto Frank. Anne Franks Vater überlebte als einziger der Familie Frank den Holocaust. Otto Frank war im Konzentrationslager Auschwitz, das am 27. Januar 1945 von sowjetischen Soldaten befreit wurde. Die Schüler*innen setzen sich zum Aktionstag mit dem Nationalsozialismus, dem Kriegsende und mit Freiheit als demokratischem Wert auseinander. Die Kinder und Jugendlichen befassen sich mit dem Verlust von Freiheit(en) im Nationalsozialismus und der Bedeutung von Freiheit nach dem Krieg und heute.
Im Rahmen der Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus konnten die Schüler*innen des Jahrgangs 10 nachvollziehen, wie es immer enger wurde für Anne. Ausgehverbote in Deutschland, die Flucht in die Niederlande, die Flucht ins Hinterhaus, immer musste es leise sein. Keine Bewegung tagsüber, immer die Angst davor entdeckt zu werden. Der Verrat, die Deportation, der Verlust der Mutter. Der Tod.
Annes Sehnsucht nach Freiheit war groß: „Rad fahren, tanzen, in die Welt schauen, mich jung fühlen, wissen, dass ich frei bin, danach sehne ich mich.“
Was aber hat das heute mit uns zu tun?
Die Schüler*innen habe sich zum Abschluss Gedanken zu dieser Frage gemacht: „Freiheit bedeutet für mich, voll und ganz ‚ICH‘ sein zu dürfen. Freiheit geht aber nur so weit, dass ich andere dadurch nicht verletze“, so eine Schülerin.
Erkenntnisse für heute – erlernt aus der Geschichte. Für diese Arbeit sei dem Anne-Frank-Zentrum gedankt, das die Materialien kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Für das Marianum ist der Anne-Frank-Tag ein guter Baustein für das Konzept „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, das von den Geschichtslehrern Jan Baum und Johannes Kröger betreut wird.
Die Ausstellung ist noch bis zu den Ferien im Foyer zu sehen.