Stillleben
Kunst-Kurs Jgst. 11 reflektiert kreativ die Homeoffice-Zeit
Von M. Lohe, 30.06.2020
In den vergangenen Wochen waren wir alle an das Homeoffice gebunden. Gerade am Schreibtisch haben wir sehr viel Zeit verbracht, um Aufgaben zu bearbeiten oder uns auf den Unterricht vorzubereiten. So wurde der Schreibtisch zum ständigen Begleiter. Die Folge ist, dass sich Gegenstände auf der Arbeitsfläche des Tisches sammeln, die man beispielsweise täglich für Schulaufgaben nutzt, andere Gegenstände dienen der Unterhaltung und natürlich darf der Snack zwischendurch auch nicht fehlen.
Um diese Situation aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und ihr die Eintönigkeit zu nehmen, hat sich der Kunst-Kurs 2 des elften Jahrgangs kreativ mit ihr auseinandergesetzt. Insgesamt bestand die Aufgabe darin, ein Homeoffice-Stillleben des eigenen Schreibtisches zu gestalten.
So beschäftigte sich der Kurs zunächst mit Hintergrundinformationen und der Bedeutung unterschiedlicher Stilleben. Zentral für die eigene Gestaltung ist in diesem Zusammenhang, dass die Anordnung der unbewegten Motive nicht zufällig geschieht, sondern die Gegenstände Bedeutungsträger sind. Sowohl ihre Anordnung als auch die Gegenstände an sich verkörpern somit einen tieferen Sinn.
Die einzelnen Kursteilnehmer und Kursteilnehmerinnen sollten sich also genau überlegen, welche Objekte sie in ihr Homeoffice-Stillleben einbringen, welche Bedeutung diese für sie haben, wie sie die Objekte arrangieren und konkret darstellen wollen, damit eben eine gezielte Wirkung erreicht wird.
Der Kunst-Kurs hat sich im Homeoffice sehr intensiv mit dieser Aufgabe beschäftigt.
So haben beispielsweise viele ihren PC/Laptop oder ihr Tablet in den Fokus gesetzt, um eben auf die zentrale Bedeutung dieses digitalen Gerätes hinzuweisen, über das sie Aufgaben erhalten und diese auch bearbeiten können. Zudem sind Hilfsmittel wie To-Do-Listen, Taschenrechner, Blöcke oder eben auch Bücher zu sehen. Viele Arbeitsmaterialien versammeln sich somit auf dem Tisch und sollen ein Sinnbild für die arbeitsintensive Zeit am Schreibtisch sein. Auffällig ist ebenfalls, dass einige eher Ordnung lieben, andere eher das Chaos bevorzugen und somit ihre eigenen Arbeits- und Lernstrategien entwickelt haben.
Vielfältige Objekte, die zur Erholung oder Ablenkung dienen, wurden zusätzlich auf der Arbeitsfläche arrangiert. Diese werden in den Pausen oder als Kontaktmittel zur Außenwelt genutzt.
Besonderer Wert wurde auf die Farbgebung und kontrastreiche Darstellung gelegt. So sollen einige Aspekte besonders positiv hervorgehoben werden, wie beispielsweise der Blick aus dem Fenster, interessante Bücher oder die Unterhaltungsmedien. Andere Stilleben zeichnen sich durch eine sehr eintönige Gestaltung in Grautönen aus, die bewusst gewählt wurde, um den tristen Schreibtischalltag zu untermauern.
Insgesamt hat sich der Kurs sehr intensiv mit dem Homeoffice auseinandergesetzt und dieses wunderbar kreativ umgesetzt und auch reflektiert. Die Ergebnisse können sich definitiv sehen lassen. Sie sind interessant und tiefgründig zugleich. Großes Lob!