Tage religiöser Orientierung
Aufenthalt in Sögel und Pilgern auf dem Hümmlinger Pilgerweg - Erfahrungsberichte
Von Vivien Endemann, Emelie Siegner, Kira Hegge, 20.10.2019
Im Zuge der Tage religiöser Orientierung für den Jahrgang 12 vom 23.-27.09.2019 genossen 50 Schülerinnen und Schüler ein abwechslungsreiches Programm im Marstall Clemenswerth in Sögel.
Themenschwerpunkte waren dabei unter anderem „Mein Glaube und ich“ und „Wer bin ich? Wer möchte ich sein?“. Wir arbeiteten dabei in Kleingruppen an unserem ganz persönlichen „Drehbuch deines Lebens“, wo wir all unsere Gedanken zu verschiedenen Themen niederschreiben konnten. Neben den Einheiten mit dem „Drehbuch“ gab es sowohl gemeinsame Tagesein- und Ausstiege als auch die Möglichkeit das Bogenschießen auszuprobieren sowie von 22 bis 23 Uhr in der nahegelegenen Sporthalle Fußball zu spielen.
Allgemein lässt sich sagen, dass die Tage in Sögel sehr entspannt und erkenntnisreich waren und die Gemeinschaft nochmal gestärkt wurde.
Fast 40 Schülerinnen und Schüler entschieden sich für den Zeitraum der Tagen religiöser Orientierung für das Pilgern auf dem Hümlinger Pilgerweg.
An jedem Tag starteten wir die Reise um 8:30 Uhr und kamen gegen Nachmittag wieder am Schloss an.
Am Dienstag begann unser erster Weg mit einem kleinen Impuls, der auf dem Thema "Ich" basierte und uns einen Denkanstoß für die folgenden Stunden liefern sollte. Als wir dann los- wanderten, kamen wir direkt in Gespräche, die die Stunden etwas schneller vergehen ließen. Allerdings bemerkten wir nach einiger Zeit, dass das Pilgern eine große körperliche Anstrengung erfordert. Vor allem die letzten Kilometer waren für viele schwer zu bewältigen. Nach 28 Kilometer Pilgerstrecke und einigen Umwegen, die uns den Weg erschwerten, kamen wir nun endlich in Werlte an. Erschöpft, aber dennoch zufrieden mit unserer Leistung, konnten wir uns unseren Stempel für den Pilgerausweis aus der Kirche abholen und im Anschluss zurück nach Sögel fahren.
Der zweite Tag schien für uns alle im Voraus angenehmer, da wir "nur" 16 km bis nach Börger zu bewältigen hatten. Mit leichten Gelenkschmerzen und Muskelkater vom Vortag pilgerten wir durch eine abwechslungsreiche ländliche Gegend. Die erste Pause verbrachten wir auf dem jüdischen Friedhof in Sögel, der für viele eine neue Erfahrung war. Auf dem Friedhof erfuhren wir außerdem unser Thema "Wir als Gemeinschaft" für den weiteren Weg, das uns mit Hilfe von kleineren Übungen und weiteren Impulsen näher gebracht wurde. Zum Abschluss des Tages besuchte uns Erna de Vries, die uns von ihren traumatischen Erfahrungen in Auschwitz und Ravensbrück berichtete.
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Am letzten Tag unserer Pilgerreise führte uns der Weg von Börger zur Gedenkstätte in Esterwegen. Die Strecke war 24 km lang, was sich für viele von uns im ersten Moment schockierend anhörte, da die meisten noch die Kilometer von den Vortagen in den Beinen spürten. Der Schock erwies sich schnell als bestätigt, denn schon nach ersten Schritten machten sich die Schmerzen der Vortage bemerkbar. Die Pilgerstrecke wurde daher eher als eine Art ,,Qual" angesehen, die wir schnellstmöglich absolvieren wollten. So kamen wir um ca. 15 Uhr an dem Kloster in Esterwegen an, ließen uns einen Stempel eintragen und machten uns anschließend mit Bus auf den Weg zum Marstall Clemenswerth. Als Abschluss des letzten Abends feierten wir zusammen einen Gottesdienst, der von den TrO-Leuten vorbereitet wurde.
Trotz der Schmerzen würden wir sagen, dass das Pilgern für alle eine neue Erfahrung war, bei der wir oft unsere Grenzen überwinden mussten und als Gemeinschaft enger zusammengewachsen sind.