Abschied vom E-Trakt
Marianum feiert „Abrissevent“
Von M. Hanneken, 21.03.2019
Mehr als 300 Gäste gingen am Freitag, den 15.03.2019, auf eine Entdeckungsreise im Marianum.
Aufgrund umfangreicher Renovierungsarbeiten muss der altehrwürdige „E-Trakt“ des Gymnasium Marianum in wenigen Wochen abgerissen werden, der über Jahrzehnte sowohl den Schülerinnen und Schülern als auch den Kolleginnen und Kollegen als Arbeitsplatz diente.
Zu diesem Anlass hatte man sich etwas Besonderes ausgedacht: die verwaisten Räumlichkeiten sollten verschiedenen Lern- und Projektgruppen dazu dienen, sich einmal richtig kreativ „austoben“ zu können.
Unter einem Zeiteinsatz, der oft weit über den regulären Unterricht hinausging, machten sich verschiedene Lerngruppen an die Arbeit: die alten Klassen- und Kursräume verwandelten sich so innerhalb weniger Wochen in eine kleine Erlebniswelt, die im Rahmen der Veranstaltung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.
Nach wochenlangen Vorbereitungen hieß es für alle Gäste schließlich: „Betreten auf eigene Gefahr“ und ab auf die zukünftige Baustelle!
Nachdem der dunkle Eingangsbereich im Treppenhaus erfolgreich bewältigt war, boten sich den Besuchern schließlich zahlreiche Optionen und Angebote.
Während es viele Gäste gleich in den von einer Seminarfachprojektgruppe des Jahrgangs 12 aufwändig gestaltetenen „Escape Room“ verschlug, ließen sich auch in anderen Räumen Kriminalfälle lösen oder die inzwischen vierzigjährige Geschichte des Marianums entdecken.
Nebenan boten gleichzeitig einige Klassen und Kurse kulinarische Köstlichkeiten aus aller Herren Länder an, andere backten Waffeln und Pancakes.
Doch nicht nur für das leibliche Wohl war gesorgt: besonders die künstlerischen und musikalischen Darbietungen von Schüler/-innen und Lehrkräften wurden begeistert aufgenommen. Von instrumentalen über gesangliche Darbietungen bis zu Poetry Slams war für jeden Geschmack etwas dabei. Die ganz besondere Atmosphäre, die der verlassene und von verschiedenen Klassen und Kursen bemalte und künstlerisch gestaltete Trakt erzeugte, tat dabei ihr Übriges.
Mit dem Meppener Kunstkreis war auch ein Partner im Rahmen des Projekts „Schule: Kultur“ mit einem eigenen Raum zugegen. Aber auch die zahlreich ausgestellten „Kunstwerke“ aus dem Unterricht zeigten den Besuchern, welche Talente in vielen Schülerinnen und Schülern schlummerten und regten zum Nachdenken über hochaktuelle Themen, zum Beispiel über die ausufernde Plastikvermüllung auf unserer Erde, an.
So blieb auch für ernstere Töne und geschichtliche Bildung Zeit und „Raum“. In diesem Zusammenhang sind die Schicksale jüdischer Mitbürger in der Zeit des Nationalsozialismus zu nennen, die von den Schülerinnen und Schülern des „Zweitzeugenprojekts“ auf beeindruckende Weise in einem düsteren, beklemmend-atmosphärischen „Raum der Zweitzeugen“ in Erinnerung gerufen wurden.
So gingen nach zwei kurzweiligen Stunden jüngere und ältere Besucher zufrieden nach Hause. Der altehrwürdige E-Trakt hatte auf besondere Weise noch einmal als Schauplatz des Entdeckens, der Freude, des Lernens und Nachdenkens gedient.