Radio-Gottesdienst
Übertragung aus der Kapelle – das Drumherum
Von A. Kreilos, 15.08.2018
Aufregend war es. Mehr Arbeit im Vorfeld als gedacht. Viele Mitglieder der Schulgemeinschaft haben zum Gelingen beigetragen!
Im Frühjahr bekamen wir von Frau Beerbom, der Rundfunkbeauftragten des Bistums Osnabrück, die Anfrage, ob wir als Schulgemeinschaft den Gottesdienst am 12.8.18 um 10 Uhr – eine live-Übertragung – gestalten wollen. Ja, wir wollten. Und so begannen im Mai die ersten vorbereitenden Sitzungen mit Pfarrer Wellbrock über die inhaltliche Ausgestaltung, orientiert an den biblischen Texten des Tages. Frau Beerbom kam hinzu, gab uns Tipps. Im Juli besuchte uns einer der Toningenieure vom NDR aus Hannover, um sich über die Kabelanschlüsse, über eventuelle bauliche Störungen bei der Ausrichtung der Satellitenschüssel auf dem Übertragungswagen, den möglichen Stellplatz des NDR-LKWs, den Standort des Chores aCHORd in der Kapelle, des E-Pianos, der Lektoren und der entsprechenden Mikrofone in der Kapelle, aber auch über die Übernachtungsmöglichkeiten für die NDR Mitarbeiter zu informieren.
Am 11.8. mittags rollte der Übertragungswagen an, viele Kabelmeter wurden geschickt verlegt, Mikros gerichtet, letzte Absprachen getroffen, ehe um 16 Uhr der Probedurchlauf des Gottesdienstes mit allen Beteiligten stattfinden konnte. Und: Am Ende hatten wir acht Minuten Zeit übrig. Da der Gottesdienst aber für genau 60 Minuten einen Sendeplatz hat, versuchten wir in der einstündigen Nachbesprechung, diese Minuten zu füllen: weitere Strophen singen, längere Orgelübergänge spielen – der Aufnahmeleiterin Frau Huxdorf aus Hamburg fiel dazu einiges ein. Da wurde um Sekunden verhandelt. Gleichzeitig mussten wir kürzen – nämlich die Pausen, die im Gottesdienst normal sind: ein kurzes Innehalten nach einem Gebet, das Warten der Lektoren, bis die akustische Unruhe beim Aufstehen der Gemeinde verklungen ist – wir lernten: Was bei einem Gottesdienstteilnehmer vor Ort gar nicht als Stille ankommt, weil er sieht, was geschieht, nimmt der Radiohörer nicht als erklärbare Pause, sondern als „Ich höre nichts – ist da nichts?“ wahr. Sich als Lektor darauf einzustellen ist nicht ganz leicht.Am Sonntagmorgen war eine gewisse Aufregung in der Kapelle zu spüren. Als das rote Licht am Ambo leuchtete, war allen klar: „Wir“ sind auf Sendung!
Bei den letzten Tönen des Orgelstücks zum Auszug verlöschte das rote Licht – die Spannung entlud sich in einem spontanen Applaus der Gemeinde. Ohne Pannen war unser Sonntagsgottesdienst zu Beginn des Schuljahres über NDR, WDR, MDR und rbb ausgestrahlt worden – ein fröhlicher, sommerlicher Gottesdienst, wie Frau Beerbom bei der Einführung feststellte. Wer nicht live dabei sein konnte, kann ihn unter www.radiokirche.de in der NDR Mediathek nachhören.
Nach dem Gottesdienst trafen sich alle beteiligten im Schulpark zu einem kleinen Imbiss, während noch einige Lehrer, Elternvertreter und Sr. Hadwiga vom Kloster bis 14 Uhr Telefondienst machten, um mit den Hörern, die eine Rückmeldung geben wollten, zu sprechen.
Es war ein anstrengendes Wochenende, aber es war toll. Sowohl die Rundfunkmitarbeiter als auch wir waren hoch zufrieden. Dass dieser Gottesdienst so gelang, ging nur, weil so viele Menschen das Ihre dazu beitrugen: als Lektoren, Messdiener, Chormitglieder, Musiker, Techniker, Telefonierer, als Mitarbeiter der Schülerfirma, als Sakristanin, Pfarrer, Gottesdienstbesucher. Genre würde ich mich bei allen namentlich für ihren engagierten Einsatz .bedanken. Dass das nicht geht, hat einen schönen Grund: Es waren unglaublich viele!!! JedeR hat an seinem/ ihren Platz gewirkt, so wurde es ein wunderbares Ganzes. DANKE.