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News 2018

 

Exkursion Esterwegen

Den Moorsoldaten auf der Spur

Von Mika Wocken und Jolina Becker (Jg. 10), 15.02.2018

Kurz nach den Zeugnisferien machte sich der Jahrgang 10 mit seinen Geschichtslehrern auf den Weg in die Gedenkstätte Esterwegen. Das Thema Nationalsozialismus wurde auch zuvor im Geschichtsunterricht behandelt, um für diese Exkursion vorbereitet zu sein. Zu der Zeit des Nationalsozialismus gab sehr viele unterschiedliche Lager, die Gedenkstätte Esterwegen erinnert an die Arbeitslager im heutigen Ems-Raum.

Zuerst ging es mit einem Vortrag über die Entstehung und den Aufbau des Konzentrationslagers Esterwegen los. Wir erfuhren etwas über die Menschen, die in den 15 Emslandlagern (u. a. Dalum, Versen, Wesuwe, Oberlangen, Börgermoor, Esterwegen) arbeiten mussten, über die Geschichte des allseits bekannten Liedes "Wir sind die Moorsoldaten" und vieles mehr. Von den Bildern, die am Ende, zur Zeit der Auflösung des Lagers, entstanden, waren wir alle sehr gerührt.

Nach einer kurzen Stärkung in einer Pause, beschäftigten wir uns in Kleingruppen mit der Geschichte von Einzelschicksalen aus den Emslandlagern. In der Hauptausstellung fanden wir Fotos, Texte und kurze Biographien. Durch das eigenverantwortliche Arbeiten hat dieser Teil einen bleibenden Eindruck hinterlassen, da wir uns ausführlich mit einer Person beschäftigen und so auch näher in die Geschichte der Person eintauchen konnten. Großes Interesse fanden die ausgestellten Gegenstände der Gefangenen und Wächter, sowie die aufgenommenen Interviews.

Im Anschluss daran hatten wir die Möglichkeit, das Außengelände auf eigene Faust zu erkunden. Bis auf einige Wegstücke und Grundmauern wurde das gesamte Lager abgerissen, allerdings wurden an den Stellen, wo die Baracken der Gefangenen standen, zur Veranschaulichung der Größe der damaligen Baracken, viele Bäume gepflanzt. Die ehemaligen Tore sind durch eine rostfarbene Metallwand kenntlich gemacht worden, genauso wie einige Mauerabschnitte. Dadurch konnten wir die Aufteilung des Lagers gut nachvollziehen. Viele Hinweisschilder halfen außerdem bei der Erkundung des Geländes, da sie einem ebenfalls halfen zu verstehen, wo sich welche Einrichtungen befanden.

Am Ende unseres Ausfluges besuchten zwei Klassen noch das Kloster der Mauritzer Franziskanerinnen. Der Klosterteil, der für die Öffentlichkeit zugänglich ist, besteht aus drei Teilen. In allen Bereichen des Klosters war eine sehr ruhige und teilweise bedrückte Stimmung, die dadurch ausgelöst wurde, dass man über das, was damals eigentlich passiert ist und was man durch das Eintauchen in die Geschichte zusätzlich erfahren hat, nachdenken konnte. So wurde einem das Schicksal der Soldaten noch einmal bewusst und zwar auf eine ganz andere Art und Weise, eher an Kunst als an Fakten angelehnt.

Durch diesen Ausflug haben wir alle neue Erfahrungen und Eindrücke gewonnen. Es war schockierend und beindruckend zugleich, dass es so viele Lager im Emsland gegeben hat und erst durch die Arbeit der "Moorsoldaten" einige Gebiete bewohnbar gemacht worden sind.

 
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