Pompeji - Pasta - Petersdom
30 Jahre Studienfahrt des Marianums nach Rom
Von J. Scharnhorst, 26.10.17
Begleitet von Gianna Nanninis „Bello e Impossibile“ und der tiefen Stimme in Adriano Celentanos „Azzurro“ machten sich die rund 60 Teilnehmern der nun bereits 30. Romfahrt auf den Weg zu den Spuren der alten Römer.
Das erste Ziel lautete Neapel bzw. Castellamare di Baiae. Dieser Ort liegt „sub monte“, am Fuße des Berges Vesuv und somit wenige Kilometer von dem Ort entfernt, an dem sich einmal das antike Pompeji erstreckte.
Geführt wurden die stets aufgeschlossenen und gut gelaunten Schüler der zwei Latein-LKs sowie des Biologie- und Chemie-LKs von Hr. May, Hr. Dürrholz, Fr. Burrichter-Ernst, Fr. Reinke, Fr. Scharnhorst und Hr. Schutte. So bot sich der Gruppe eine einzigartige Möglichkeit, in die Welt vor 2000 Jahren einzutauchen. Paestum bot nicht nur drei griechische Tempel in Reinform, sondern auch bei strahlendem Sonnenschein eine willkommene Abkühlung im Golf von Neapel.
Das Highlight für die Tage am Golf von Neapel war der einzigartige Blick vom Vesuv. Nicht erst an dieser Stelle machte sich die langjährige Erfahrung von Herrn May und Herrn Dürrholz bemerkbar. Der Programmpunkt war aufgrund der Busgröße eigentlich unmöglich, doch es wurde kurzfristig ein italienisches Unternehmen herangezogen, das die Gruppe auf italienische (todesmutig, aber effizient) per Kleinbus auf den Vesuv brachte.
Mit einer Vielzahl einmaliger Eindrücke, wie der orangen Sonne vor Capri, dem azur-blauen Himmel, italienisch verstandener Verkehrsordnung und vorzüglicher Pasta im Bauch ging es dann - nach vierstündigem Zwischenstopp und Besichtigung des weltberühmten Bourbonenschlosses Reggia die Caserta - weiter in die ewige Stadt Rom.
Gleich am ersten Abend kam bei einem ausführlichen Abendspaziergang Herrn Mays zweite Identität als vir vere Romanus (waschechter Römer) zu Tage. Es wurde an den illuminierten geschichtsträchtigen Orten, wie dem Trevi-Brunnen, dem Quirinalspalast, dem Pantheon und der spanischen Treppe Halt gemacht (was diese Steine schon alles gesehen haben !??).
In den nächsten Tagen bekam die Gruppe einen kleinen Eindruck der Fülle an sakralen Bauten der Stadt Rom. So besuchten wir die Kirchen S. Giovanni in Laterano, St. Paul vor den Mauern, S. Agnese, S. Pietro in Vincoli, S. Ignazio - und als "MARIA-ner" natürlich S. Maria Maggiore, S. Maria degli Angeli, S. Maria in Aracoeli, S. Maria del Popolo, S. Maria in Cosmedin. Ein Besuch des Forum Romanum, des Pantheons, des Kolosseums durfte ebenso wenig fehlen wie ein von Schülern organisierter Lauf auf dem Circus Maximus.
Die Streifzüge durch das antike Rom, die pro Tag durchaus 20 km oder mehr betrugen, konnten vor allem durch die abendlichen Stärkungen bewältigt werden. Die italienische Küche sieht für abends nämlich ein 3-Gänge-Menü vor, bei dem die ausgezeichnete Pasta, die in Deutschland durchaus als Hauptgang durchgehen würde, lediglich die Vorspeise bildete.
Der Italienisch-Unterricht auf der Busfahrt führte dazu, dass einige von uns sich bereits fließend bedanken, entschuldigen sowie die eigene Zimmernummer aufsagen konnten.
Ein Höhepunkt in vielerlei Hinsicht war der Besuch des Petersdoms. Um uns möglichst früh in die Schlange für die Besteigung der Kuppel einzureihen, wagten wir das Erlebnis „Metro“. Der Vorteil: man sieht viele Römer auf einen Schlag, der Nachteil: man riecht sie auch und kann sich zudem nicht mehr eigenständig bewegen, fällt so in der Metro aber auch nicht um.
Das Erklimmen des Petersdoms war bereits ein Erlebnis: durch enge und steile Gänge mitsamt 500 Stufen kamen wir den Wänden des Petersdoms bemerkenswert nahe (zum Glück ist niemand steckengeblieben). Der atemberaubende Ausblick von oben auf die ganze Stadt war nicht weniger imposant als die Vielzahl an kunsthistorischen Objekten im Petersdom selbst.
Eins wurde während dieser Fahrt deutlich: ohne das Insider-Wissen, das sich Herr May und Herr Dürrholz in den letzten 30 Jahren sicher nicht nur durch die Studienfahrten angeeignet haben, das uns beispielsweise davor bewahrte, mit dem Bus zwischen den engstehenden Häuserwänden steckenzubleiben oder das dafür sorgte, dass wir trotz einer kurzfristigen und uns unergründlichen Regeländerung – wie es in Italien gerne mal passiert – dennoch mit allen 60 anstelle von nur 55 Teilnehmern das Kolosseum besuchen konnte, sowie unzähliger weiterer Anekdoten, wäre diese Fahrt so nicht möglich gewesen.
Auf die nächsten 30 Jahre!
Anm.d.R.: es war den "Altlateinern" eine Freude, nunmehr wieder mit dynamischen "Junglateinern" und sympathischen Biologinnen Kampanien und Rom erleben zu dürfen.