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News 2017

 

Tests mit Gift und Mikroorganismen

Marianum-Schüler experi­mentieren bei Klas­mann-Deil­mann für „Jugend forscht“

Von Man­fred Fickers (MT), 04.02.2017

"Wie sich Schad­stoffe und Mikro­organismen auf das Pflanzen­wachstum auswirken, konnten Schü­ler des Gymna­siums Marianum Meppen bei der Klas­mann-Deilmann GmbH in Geeste erfor­schen. Sie berei­ten sich auf den Regional­wettbewerb „Jugend forscht“ am 23. und 24. Februar in Lingen vor.

Geeste. Viel ver­sprechen die An­bieter von Effektiven Mikro­organismen (EM) den Pflanzen­züchtern. Alexander Basenius (8. Klasse) und Timo Vähning (11. Klasse) machten Tests mit Basi­likum und Paprika. Eine Versuchs­reihe Pflanzen musste unbehan­delt wachsen, eine weitere bekam das vom An­bieter empfohlene Quan­tum, und die dritte Reihe erhielt sogar die dop­pelte Dosis. Sie ver­glichen das Wachstum, die Wurzel- und Frucht­bildung. Die Unter­schiede waren gering, berichten sie, das „Wunder­mittel“ wirkte kaum. Aller­dings hat ihnen Klasmann-Deilmann ein op­timal für den Bedarf der Pflan­zen abgestimm­tes Substrat zur Ver­fügung gestellt. Jetzt fragen sie sich, ob bei Böden, die Mängel aufweisen, EM diese aus­gleichen können.

Piniensterben

Die Acht­klässler Sebastian Berentzen und Christoph Thale hatten in der Zei­tung von einem Pinien­sterben in Italien gelesen. Wissen­schaftler vermuten, dass Gift­stoffe aus der Indu­strie über den Fluss Arno ins Meer gelangen und als Aero­sol, also in fein­sten Tröpf­chen, mit dem Wind vom Meer her die Bäume schä­digen. Pinien sind zu groß, aber an China­kohl und Salat lässt sich forschen, mein­ten die Schüler. Also wurden Pflan­zen der im Wasser des Arno ent­haltenen Substanz Butan­diol ausgesetzt, die unter anderem als Lösungs­mittel dient. Es zeigte sich, dass Butan­diol die Wachs­schicht der Blätter zerstört, weitere Schad­stoffe und Schäd­linge können dann leich­ter die Pflan­zen angreifen. Dies erhärte den Ver­dacht, den die Wissen­schaftler in Italien haben, sagen sie.

Die für Mathematik und Natur­wissenschaften zuständige Koordi­natorin beim Marianum, Regina Wil­kens, hatte sich aus gutem Grund mit der Jugend-forscht-AG an den Sub­strat-Her­steller in Groß Hesepe gewandt: „Vor mehre­ren Jahren hat schon einmal eine Grup­pe hier in Geeste bei Klasmann-Deilmann ge­forscht. Damals ging es um Terra preta, die In­dianer-Schwarzerde. Mit dem Pro­jekt haben die Schüler vie­le Preise gewonnen.“

Der Agrarbiologe Bernd Hinrich Nord­zieke, Projekt­manager im Bereich For­schung und Ent­wicklung, hat die Jugend­lichen begleitet. „So ein Pro­jekt ist eine gute Möglich­keit, junge Menschen für die wissen­schaftlichen Aspekte des Garten­baus zu begeistern.“ Weil die Zahl der Studien­anfänger im Bereich Garten­bau rück­läufig ist, liege die Verant­wortung bei der Branche, das Interesse zu wecken. „Und wenn eine Schule auf uns zukommt, ist es natür­lich eine Selbst­verständlichkeit, dass wir so ein Vorhaben unterstützen. Durch das neue Gewächshaus, welches wir in diesem Jahr errichten werden, können wir nicht nur unsere interne For­schung inten­sivieren, sondern auch ex­terne Arbeits­gruppen wie beispiels­weise Schulen profes­sionell begleiten.“ Nord­zieke ist selbst Ab­solvent des Gym­nasiums Maria­num.

Thema Gartenbau

Die Synergie­effekte nehmen Klasmann-Deilmann und das Gym­nasium Marianum zum Anlass für eine lang­fristige Koope­ration. „Auf eine inten­sivere Zusammen­arbeit freuen wir uns“, antwor­tete Ausbildungs­leiterin Andrea Bruns auf die An­frage der Schule. „Wir sind immer daran interes­siert, junge Men­schen früh für die Gartenbau­branche und unser Unter­nehmen zu begei­stern.“ So wird Klasmann-Deilmann in Zu­kunft für die Schule nicht nur An­sprechpartner sein, wenn es um die Begabten­förderung in Form von Pro­jekten wie „Jugend forscht“ geht. Darüber hinaus wird das mittel­ständische Unternehmen in Groß Hesepe die Schule bei der Berufs­orientierung im Rah­men von Praktika unterstützen. Und im Leistungs­kurs- sowie Arbeits­gemeinschafts­bereich sollen Pro­jekte mit Praxis­bezug in Labor und Gewächs­haus des Substrat­herstellers ermöglicht werden.

Schul­leiter Leo Pott sieht die Zusammen­arbeit als Chance, bei Kin­dern und Jugend­lichen früh­zeitig das Interes­se an Natur­wissenschaften zu wecken und gleich­zeitig die Begabten­förderung mit Praxis­bezug an der Schule auszu­weiten. Denn in den Forschungs­abteilungen von Unter­nehmen bestehen Möglich­keiten, die auch eine gut ausge­stattete Schule so nicht bie­ten kann."

 
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