Fußballturnier mit Flüchtlingen
Von H. Harnack (MT), 08.11.2016
Meppen. Schüler des Meppener Gymnasiums Marianum haben ein Fußballturnier mit und für Flüchtlinge als Abwechslung im oft grauen Alltag der nach Deutschland Gekommenen veranstaltet. Beim Eintreten in die große Sporthalle konnte man sofort merken, dass hier Spieler aus unterschiedlichen Regionen und Kulturen hinter dem runden Ball herjagen sollten. Groß war die Vielfalt der verschiedenen Sprachen. Wer aufs Spielfeld sah, konnte schnell feststellen, dass es beim Fußball nicht so sehr eine Sprache ist, die verbindet, sondern eher kleine Handzeichen und Fingerzeige, die untereinander gegeben wurden, damit jeder Kicker, unter anderem auch eine Frau, wusste, auf welcher Position er oder sie zu spielen hatte.
Prjektveranstaltung
Malte Deermann, Mitorganisator des Turniers, erzählte, dass man sich für eine Projektveranstaltung entschieden hatte, die einfach mit Fußball zu tun haben sollte. „Fußball spielt jeder“, brachte Deermann es im Gespräch auf eine simple Erklärung. Dann habe man bei der AWO, die durch Lilly Hübscher beim Turnier vertreten war, nachgefragt und so habe das Ganze auch schnell Kontur angenommen, so Deermann weiter. Insgesamt vierzehn Flüchtlinge, darunter auch Ensa aus der Elfenbeinküste, waren zum Turnier erschienen. „Ich lebe derzeit mit meiner Familie in Meppen und hatte bereits Kontakte zum SV Meppen “, erzählte der Mann aus Westafrika. „Ich lerne derzeit Deutsch, habe eine kleine acht Monate alte Tochter und möchte nur in Ruhe leben und arbeiten“, erzählte der lang gewachsene Filligran-Techniker, der während des Turniers teilweise barfuß in der Verteidigung agierte. Deermann berichtete weiter, dass man eine Woche zuvor bereits ein Training mit den Flüchtlingen absolviert hätte.
Spaß für alle
Im Übrigen würde es auch nicht um die Ergebnisse gehen, die zweitrangig seien, sondern um das bessere Miteinander. „So bekamen wir ein Team für das Marianum , eins für die BBS-Meppen und zwei für die Flüchtlinge zusammen“, erzählte der Schüler weiter. „Es geht darum, dass die Flüchtlinge integriert werden und alle Spaß haben“, fügte er noch hinzu.
Abendessen für alle
Die Emsländische Volksbank eG sponsorte das Turnier mit einem kleinen Betrag, sodass nach dem Turnier noch ein Abendessen für alle herauskam. Sentillano aus Albanien erzählte, dass er bereits eine Ausbildung als Koch im Parkhotel mache, bereits seit zwei Jahren in der Stadt lebe und schon ein halbes Jahr für die Zweite des SV Meppen gekickt habe. „Ich muss aber meine Ausbildung fertigmachen, sodass Fußball nicht mehr ganz so wichtig ist“, setzte er seine Prioritäten. Lilly Hübscher freute sich, dass es mit dem Turnier geklappt hatte. „Es ist das Tollste, was passieren kann. Alle spielen zusammen, sind glücklich und ich bin es auch“, strahlte sie über das ganze Gesicht.