Inklusives Projekt
Pädagogikkurs arbeitet mit Jakob-Muth-Schule zusammen
Von Pädagogikkurs Jg 10 / C. Migura, 22.07.2015
Wir, ein Pädagogik-Kurs des Jahrgangs 10 am Gymnasium Marianum Meppen unter der Leitung von Christoph Migura, haben innerhalb einer Zeitspanne von sieben Wochen ein Projekt mit einigen Schülern der benachbarten Jakob-Muth-Schule durchgeführt. Hierbei ging es darum, einander besser zu verstehen zu lernen und einen wichtigen Schritt in Richtung Inklusion zu gehen.Nach einer dreiwöchigen Kennenlernphase folgte vier Wochen lang die Durchführung verschiedener Projekte in Gruppen, deren Ergebnisse wir zuletzt auch im Plenum präsentiert haben. Die Grundidee des Projektes stammt aus einem ehemaligen GuK-Kurs (Gesellschaft und Kultur), dem einige der Pädagogik-Schüler zuvor angehört haben.
In den ersten drei Projektwochen starteten wir mit einer Kennenlernphase. Diese fand zunächst in der Jakob-Muth-Schule und dann im Marianum statt. Um uns gegenseitig besser kennenzulernen, haben wir mit Gesellschaftsspielen wie Phase 10, Uno oder Mau-Mau begonnen und dabei schnell Anschluss gefunden.
In der Woche darauf trafen wir uns im Marianum und mit den von unserem Pädagogik-Kurs vorbereiteten Aktionen begonnen. Darunter waren zum Beispiel Spiele mit dem Schwungtuch, aber auch eine Meditation mit passend zu gestaltenden Mandalas. Am Ende der Kennenlernphase fand ein Chaosspiel statt, bei dem wir in gemischten Gruppen versteckte Schilder suchen und dazu passende Aufgaben erfüllen mussten.
Das Gartenprojekt bestand darin, in Kooperation mit der Jakob-Muth-Schule deren Gartenanlage umzugestalten. Schnell wurde klar, dass sich alle Schüler beider Schulen gegenseitig unterstützten und bei der Problemlösung halfen. Durch die tolle Zusammenarbeit sind schöne Beete entstanden mit Liebe zum Detail.-
Das Projekt „Drumming alive“ bestand darin, gemeinsam eine Choreografie einzuüben. Beim Einüben traten wenige Probleme auf und das Trommelspiel machte den Schülern viel Spaß. Die Präsentation vor den anderen Schülern verlief sehr gut, und alle waren stolz, das eingeübte Stück ohne Probleme vorgeführt zu haben.
Ein weiteres Projekt war die Produktion einer Fotogeschichte zum Thema „Freundschaft“. Das Projekt begann mit der Planung der Geschichte im Marianum, welche daraufhin an verschiedenen Orten in Meppen wie z.B. im Jam-Center in einer Bilderfolge umgesetzt wurde. Als die Bilder fertiggestellt waren, wurden die besten ausgewählt und chronologisch aneinander gereiht, ehe sie durch kleine Texte ergänzt wurden, um die Geschichte auch für Außenstehende verständlich zumachen.
Der Verlauf dieser drei Projekte wurde von einer weiteren Gruppe, der Dokumentationsgruppe, schriftlich und bildlich festgehalten. Schüler beider Schulen wurden interviewt.
Zusammenfassend können wir sagen, dass und das Projekt mit der Jakob-Muth-Schule gut gefallen hat und dass wir viel voneinander gelernt haben. Obwohl einige Herausforderungen auftraten, hat die Zusammenarbeit gut funktioniert, denn wir konnten auf gegenseitige Unterstützung bauen. Des Weiteren war zu beobachten, dass das Miteinander immer mehr gestärkt wurde und eine Gemeinschaft entstanden ist. Wir hatten bei den sieben Treffen viel gelernt und werden diese Erfahrungen sicherlich mit auf unseren weiteren Weg nehmen.
Jedoch gab es im Laufe unseres Projektes mehrere Herausforderungen, die es zu meistern galt. Die Schüler der JMS mussten für die Projektstunden ihre gewohnte Umgebung verlassen und sich auf uns – für sie fremde Personen – einlassen, was die Kommunikation zu Anfang erschwerte. Zusätzlich kamen in den Projektgruppen viele verschiedene und starke Persönlichkeiten zusammen, die erst einmal zueinander finden mussten. Zudem war es wichtig, die unterschiedlichen gesitigen Niveaus zu berücksichtigen und einen gemeinsamen Nenner zu finden, um auf beiden Seiten die Motivation hochzuhalten. Dies gelang uns, indem sich die Schüler beider Schulen sehr auf das Projekt eingelassen und ein Miteinander geschaffen haben.
Auswertung Inklusionsunterricht GMM – JMS 2015
Einen inklusiven Unterricht erlebten ca. 40 Schüler mit und ohne Behinderungen in einem neuartigen Lern-Projekt. Innerhalb einer Zeitspanne von sieben Wochen trafen sich die Mitglieder eines Pädagogik-Kurses des Jahrgangs 10 am Gymnasium Marianum Meppen mit den Schülern der Abschlussklassen der benachbarten Jakob-Muth-Schule jeweils zu einer Doppelstunde.Über die ersten drei Wochen erstreckte sich eine Kennenlernphase. Schon bald war die anfängliche Scheu verflogen, als sich die Schüler bei Gesellschaftsspielen wie Phase 10, Uno oder Mau-Mau in der Jakob-Muth-Schule zum ersten Mal begegneten.
In der Woche darauf trafen sich alle im Marianum zu ein paar vom Pädagogik-Kurs vorbereiteten Aktionen: lustige Spiele mit dem Schwungtuch, aber auch eine Meditation mit passend auszumalenden Mandalas. Das Kennenlernen fand seinen Höhepunkt in einem „Chaosspiel“, bei dem gemischte Gruppen versteckte Schildchen suchen und immer wieder überraschende Aufgaben erfüllen mussten.
Anschließend fiel es nicht mehr schwer, genügend Leute für die vier geplanten Themenprojekte zu gewinnen: Gartengestaltung, Trommelorchester, Fotogeschichte und Dokumentation.
Im Gartenprojekt wurde die Außenanlage der Jakob-Muth-Schule neu gestaltet und aufgewertet. Schnell wurde klar, dass sich die Schüler beider Schulen gegenseitig mit ihren Vorstellungen und Vorschlägen anregten und einander weiterhalfen. Durch die tolle Zusammenarbeit sind schöne Beete entstanden, mit viel Liebe zum Detail.
Die Projektgruppe „Drumming alive“ hatte sich zum Ziel gesetzt, eine gemeinsame Choreografie mittels Gymnastikbällen und Trommeln einzuüben. Schon die Proben machten viel Spaß, und die spätere Aufführung vor den Mitschülern verlief sehr gut. Alle waren stolz, das anspruchsvolle Stück ohne nennenswerte Patzer vorgespielt zu haben.
Bei einem weiteren Projekt galt es, eine Fotogeschichte zum Thema „Freundschaft“ zu erstellen. Nachdem die Gruppenmitglieder sich eine geeignete Handlung ausgedacht hatten, verteilten sie die zugehörigen Rollen. Dann konnten die Szenen an verschiedenen Orten in Meppen wie z.B. im Jam-Center in eine Bilderfolge umgesetzt werden. Die besten Bilder wurden ausgewählt und chronologisch aneinandergereiht, ehe sie durch Sprechblasen ergänzt wurden.
Der Verlauf dieser drei Projekte wurde von einer vierten Gruppe schriftlich und bildlich festgehalten. Sie führte auch Interviews mit Schülern beider Schulen durch und präsentierte alle Ergebnisse dem Plenum. Am Ende waren sich alle Beteiligten einig: Der gemeinsame Unterricht war ein großer Erfolg.
Die Projektarbeit hat den Schülern beider Schulen ausnahmslos gut gefallen. Beide Seiten stellten fest, bei den sieben Treffen viel voneinander gelernt zu haben. In den Projektgruppen waren verschiedene und auch verschieden starke Persönlichkeiten zusammengekommen, die erst einmal aufeinander zugehen und dann immer wieder neu einen gemeinsamen Nenner finden mussten.
Doch diese Herausforderungen ließen sich gemeinsam bewältigen. Die Zusammenarbeit mit den ungewohnten Partnern hat gut funktioniert, denn man konnte auf gegenseitige Unterstützung bauen und die Motivation hochhalten. Dazu trugen auch die begleitenden Lehrer Stephan Hormann, Thomas Hoveling, Stephanie Meyer, Christoph Migura und Sonja Reiners bei. Man spürte, wie das Miteinander immer stärker wurde, sodass am Ende eine Gemeinschaft entstanden ist, welche in der Lage war, tatsächlich inklusive Projektergebnisse zu erschaffen. Diese Erfahrungen werden allen Beteiligten in nachhaltiger Erinnerung bleiben.
Stellvertretend für die Schüler des Marianums resümiert Madeleine Krieger:
„Ich finde, die folgenden Pädagogik-Kurse sollten diese Projekt im nächsten Jahr fortführen, sodass die Zusammenarbeit von Marianum und Jakob-Muth-Schule zur Gewohnheit wird. Meiner Meinung nach ist es nämlich wichtig, dass die Gymnasiasten den Kontakt mit den Jakob-Muth-Schülern suchen und aufrechterhalten, sodass die beiden Schulen durch ein gemeinsames Projekt verbunden sind. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, Schüler mit gravierenden geistigen Beeinträchtigungen in den normalen Schulalltag zu integrieren. Daher ist es umso wichtiger, diesen Schülern durch gemeinsame Projekte zu zeigen, dass sie dazugehören. Durch den Umgang mit den Schülern und im Allgemeinen durch unser Projekt habe ich gelernt, empathischer zu sein und mich mehr in die Lage von Menschen mit schwächeren kognitiven Fähigkeiten hineinzuversetzen. Abschließend kann ich sagen, dass ich durch das Projekt neue Erfahrungen gesammelt habe, und denke, dass es auch den JMS-Schülern gefallen hat.“