Abitur 2015
"Schluss mit lustig!" - 149 Abiturienten werden ins Leben entlassen
Von H. Diers (Meppener Tagespost), 06.07.2015
"Meppen. In einem festlichen Rahmen im Saal Kamp haben am Samstag nach einem Abschlussgottesdienst in der Kirche St. Maria zum Frieden in Esterfeld Schulleitung, Lehrer und Eltern des Meppener Gymnasiums Marianum 149 Abiturienten aus dem schulischen Alltag in einen neuen Lebensabschnitt verabschiedet. Mit insgesamt 149 Schülerinnen und Schülern ist das – abgesehen vom Doppeljahrgang 2011 – der zweitgrößte Abiturjahrgang in der Geschichte des Marianums.Nur 1983 gab es durch die Zusammenlegung zweier Schulen fünf Jahre vorher mehr Abiturienten. „Alle 149 Prüflinge haben die Abiturprüfung bestanden und darüber freuen wir uns sehr, denn das hatten wir noch nicht“, verkündete Schulleiter Leo Pott unter großem Beifall in seiner „Grundsatzerklärung zur Lage der Nation“ und zerstörte gleich jede Hoffnung auf Hitzefrei. „Schülerinnen und Schüler im Sekundarbereich II erhalten kein Hitzefrei“, zitierte er das Schulgesetz.
Es habe sich schon früh abgezeichnet, dass „dieser Jahrgang nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ einiges zu bieten hatte, und das auch über den normalen Unterricht hinaus“. Besonders fasziniert hat den Oberstudiendirektor „die Art und Weise, wie Ihr feiert“. Es habe keinen „Chaostag“ in der Schule gegeben, „sondern eine mit Bedacht vorbereitete Feier Eures Abitur mit der gesamten Schulgemeinschaft. Kompliment und Danke!“
Es sei schon früh zu erkennen gewesen, dass „hier sehr viele mit großem Engagement und sehr zielstrebig unterwegs waren und den gesamten Jahrgang ein wenig mitzogen“, so Pott. Die frühere Einschätzung des Jahrgangskoordinators Ulrich Weßling, es seien gute Ergebnisse im Abitur zu erwarten, habe dazu geführt, dass die Abiturergebnisse nicht mehr überraschen konnten.
67 Schüler haben eine Note mit einer „2“ vor dem Komma, bei 43 steht eine „3“ vor dem Komma. Drei Schüler haben die Durchschnittsnote „1,2“, zwei eine „1,1“ und fünf Schüler eine „1,0“ erreicht. Lügen strafte Pott alle die, die meinten, nur ein Einserabitur habe noch einen wirklichen Wert: „Ob 3,7 oder 1,0 – trotz aller Numerus-Clausus-Hürden: die Spiele des Lebens werden wahrlich auf anderen Feldern gespielt und entschieden, deutlich abseits der Abiturdurchschnittsnote.“ Aufrichtig Dank sagte der Schulleiter den Eltern und Lehrern für ihren Einsatz zum Wohle der Abiturienten, für die mit der Überreichung der Zeugnisse die Schulzeit offiziell endet.
„Schluss mit lustig“
Mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht rief Pott den Abiturienten zu: „Es beginnt ein neuer Lebensabschnitt, jetzt wartet auf Euch dir harte und grausame Welt, jetzt geht es erst richtig los. Ende mit Hotel Mama und Soziotop Marianum – Schluss mit lustig.“ Als positiv denkender Mensch mache er den Abiturienten aber auch viel Hoffnung. Ihre emsländischen Wurzeln und Rahmenbedingungen seien eine stabile Basis „für Euer zukünftiges Leben“. Dazu kämen auch die gute, weit über die schulische Bildung hinausgehende Ausbildung durch Schule und Elternhaus. „Ihr macht das schon, da bin ich mir ganz sicher!“, entließ Pott den Abiturjahrgang.„Wir sind stolz, der erste Jahrgang der Schule zu sein, in dem alle das Abitur bestanden haben“, richteten die Schülersprecher Christin Moß und Lucas Keuter herzlichen Dank an Eltern und Lehrer. „Ihr habt uns den Rücken gestärkt und ohne Euch hätten viele früher aufgegeben. Wir hoffen, Ihr seid stolz auf uns“. Martin Lügering gab den Abiturienten mit auf den Weg in die Zukunft: „Ihr habt einen Grad der Bildung erreicht und eine neue Freiheit gewonnen. Nutzt die neuen Möglichkeiten, probiert sie aus, macht Eure eigenen Erfahrungen, macht Eure eigenen Fehler, übernehmt Verantwortung dafür, beweist Eure Neugierde! Wir sind immer für Euch da“, warf er den Schülern einen imaginären „Rettungsring“ für alle Fälle zu. Glück- und Segenswünsche überbrachte auch Winfried Diekmann, Vorsitzender des Ehemaligen- und Fördervereins des Marianums."