Projekttage Jgst. 9
"Ich, du und die Fragen dazwischen"
Von A. Kreilos, 04.04.2014
Unter obigem Thema wurden in diesem Jahr die Projekttage des Jahrgang 9 gestaltetet, die an den drei letzten Tagen vor den Osterferien stattfanden.
Nach einem Gottesdienst zu Beginn arbeiteten die Schülerinnen und Schüler in 10 verschiedenen Workshops, von denen sie zwei wählen konnten, an zwei Tagen von der 1.-6. Stunde. Die Themenvielfalt war breit gefächert:
Die Schüler konnten
- die JVA Groß Hesepe besuchen und das dortige Leben kennen lernen/
- Mobbing in der Schule analysieren und Gegenstrategien entwickeln/
- einen Menschen mit Behinderung an seinem Arbeitsplatz in den Werkstätten des St. Vitus Werkes begleiten/
- sich mit zehn arabischen Frauen „dem Fremden“ in Meppen annähern/
- Armut in Meppen und ihre Ursachen kennen lernen/
- sich über Ursachen und Wirkungen psychischer Erkrankungen informieren/
- mit Schülern unserer Nachbarschule (Jakob-Muth-Schule) ein gemeinsames Kreativprojekt durchführen/
- in einem Seniorenheim für Menschen mit Behinderung einen Vormittag miterleben/
- Ursachen und Folgen von Süchten kennen lernen/
- Fragen und Unsicherheiten, die sich bei der vorgeburtlichen Diagnose einer Behinderung stellen, und mögliche Antworten nacherleben.
In der Auswertung zeigte sich, dass die Schüler immer dann besonders interessiert und gerührt waren, wenn sie mit Menschen zu tun hatten, die aus ihrem Leben erzählten. Eine Vielzahl eingeladener Gäste, aber auch der Besuch unterschiedlicher Institutionen ermöglichte das.
Der Abschlusstag begann mit einem gemeinsamen Klassenfrühstück, bei dem die unterschiedlichen Erfahrungen besprochen und reflektiert wurden. Anschließend versammelte sich der Jahrgang in der Aula, um an einer Talkrunde teilzunehmen, die sich des Themas in besonderer Weise näherte.
Die eingeladenen Gäste Herr Tenbruck, Herr Trinkaus, Frau Tatari, Herr Schürmann und Frau Röttger konnten in beeindruckender und je eigener Weise zeigen, dass sich in ihrem Leben durch eigene oder im professionellen Kontext gemachten Erfahrungen von schwerer Erkrankung, Umgang mit psychisch oder geistig beeinträchtigten Menschen oder „Fremdsein“ die Fragen dazwischen ganz anders stellen.
Die Projekttage endeten mit einem begeisternden Rollibasketballspiel mit Mitgliedern der Emsland Rolli Baskets - zunächst als Zuschauer, anschließend als Sportler im Rollstuhl – eine sehr neue und anstrengende Erfahrung.
Auch wenn sich der Erfolg solcher Projekttage nicht messen lässt, das stimmt hoffnungsvoll: Zwei Schülerinnen und zwei Schüler haben sich für das Training bei den Basketballern angemeldet. Neun Schüler haben sich nach ihrem Workshop bereit erklärt, im Sozialen Kaufhaus in Meppen bei der Sortierung von Elektrogeräten regelmäßig zu helfen.