"Offen, locker und cool"

 

Austauschschüler aus Nantes zu Gast in Meppen

Meppener Tagespost, 14.03.2012
Viel Raum für die Natur und nur große Häuser aus Backstein, das sind die ersten Eindrücke der französischen Austauschschüler im Emsland. Zehn Tage verbringen die 41 Jugendlichen aus Nantes in den Familien ihrer Austauschpartner vom Gymna- sium Marianum Meppen. Nach ihrer Ankunft am Samstag wurden sie nun im Ratssaal von der stellvertretenden Bürgermeisterin Annelene Ewers willkommen geheißen.

Ewers lobte die of- fenen Grenzen für den inter- nationalen Austausch: „Heute können wir uns gegenseitig besuchen, ohne den Pass vorzeigen zu müssen.“ Sie wünschte allen Teilnehmenden „lang anhaltende Freundschaften“. Zwei kurze Filme informierten die Gäste über das Kulturangebot in Meppen und über die Ge- schichte der Stadt. Avery Co- lobert sprach im Namen der gesamten Gruppe: „Unser erster Tag war schon ein sehr schöner Tag. Alle Leute sind sehr nett, und wir finden die Stadt sehr schön.“

Ein sehr positives Bild haben die französischen Schüler bisher von den Deutschen. „Sie sind sehr offen, locker und cool. In Frankreich sind wir so festgefahren in unseren Ansichten“, findet Hubert Delsol. Zum Frühstück Käse und Aufschnitt und um zehn Uhr morgens ein zweites Frühstück mit belegten Broten, das ist dann aber doch zu viel. „Die Deutschen essen einfach die ganze Zeit“, heißt es mehrfach mit erstaunten Blicken.

Auf dem Programm des Aufenthalts stehen Tagesausflüge nach Bremen, Osnabrück und durch das Ems- land, Teilnahmen am Schulunterricht und Projektarbeit. In Kleingruppen arbeiten die französischen Schüler zu dem Thema „Meppen – Eine Stadt für Jung und Alt“. Im Mai reisen die deutschen Teilnehmer dann zu den französischen Familien.

Zum 29. Mal findet der Austausch zwischen den zehnten Klassen des Gymnasiums Marianum und des Lycée Saint-Joseph-de-Loquidy statt. Zum 29. Mal organisiert Deutschlehrer Jean-Paul Le Tousse auf französischer Seite die Reise. Fast ebenso lange unterstützt ihn Franz-Josef Kikker auf der Gegenseite. Selbst nach so vielen Jahren sei es „immer noch spannend“, sagt Kikker. Für ihn ist es nun der letzte Austausch. Die Koordination hat schon vor einigen Jahren Martina Rensen übernommen. Für Le Tousse ist dagegen noch kein Ende in Sicht. Eine Idee für den 30. Aus- tausch im kommenden Jahr hat er auch schon: Aus jedem Jahrgang würde er gerne einen Teilnehmer einladen.