Fluglotsen beim Forum Marianum

 

Michael Rosinke und York Schreiber informieren über Arbeit der Flugsicherung

Der folgende Artikel von H. Kleene wurde am 14.02.2012 in der Meppener Tagespost veröffentlicht; er berichtet darin über den hervorragenden Vortrag der beiden Fluglotsen im Rahmen unserer Vortragsreihe FORUM MARIANUM.
Von H. Kleene, 14.02.2012
10000 Flugbewegungen am Tag, fast 3 Millionen im Jahr 2011 im deutschen Luftraum, Mitteleuropa als die weltweit am stärksten frequentierte Flugzone – allein diese Zahlen und Fakten machen die verantwortungsvolle Tätigkeit der Fluglotsen deutlich, die für einen sicheren, flüssigen und effizienten Luftverkehr zu sorgen haben.

Die Ehemaligen York Schreiber (Abitur 1996) und Michael Rosinke (Abitur 1990) wussten im „Forum Marianum“ in ihren ausgesprochen interessanten, durch Powerpoint- Präsentation anschaulich gestalteten Vorträgen exakte Einblicke in ihre Aufgabenbereiche zu vermitteln.

Schreiber arbeitet zurzeit am Flughafen Zürich-Kloten als Tower- und Approach-Lotse, ist also für die Flugplatz- und Rollfeldkontrolle sowie für die Abflug- und Anflugkontrolle der Flugzeuge zuständig. Darüber hinaus seien Kollegen für jede Phase eines Fluges in das Geschehen involviert, etwa für den unteren und oberen Luftraum. Dass das nicht ohne modernste technische Hilfsmittel zu bewerkstelligen ist, liegt auf der Hand- so Schreiber; das wichtigste sei allerdings immer noch das Radar. Wenn ein Sicherheitssystem ausfalle, greife automatisch ein anderes. Menschliche Fehler versucht man durch regelmäßige Vorsorgekuren und medizinische Checks zu minimieren.

Rosinke ist als Lotse tätig im Center Bremen, von wo auch der Flughafen Hamburg betreut wird. Mit der Sonderaufgabe als Ausbilder betraut, konnten die Zuhörer aus erster Hand Informationen zum Ausbildungsgang dieses Berufsstandes gewinnen. Vom Anspruch durchaus mit einem Studium vergleichbar, werden die Bewerber einem strengen Auswahlverfahren unterzogen. Voraussetzungen seien u.a. das Abitur, räumliches Vorstellungsvermögen, Englischkenntnisse, Konzentrations- und Merkfähigkeit sowie Bereitschaft zur Teamarbeit. All diese Bereiche werden in einem mehrstufigen Auswahlverfahren getestet. Wer diese Prüfungen bestanden habe, erfahre eine breit angelegte Ausbildung an der Akademie der Deutschen Flugsicherung (DFS). Von Vorteil sei, dass der Kandidat von Anfang an eine Vergütung erhalte, die sich mit dem Ausbildungsstand stetig steigere. Nach etwa drei Jahren sei die Vorbereitung auf den verantwortungsvollen Beruf in der Regel abgeschlossen. Für 2012 wie auch in den Folgejahren werden allein von der DSF jeweils 200 Lotsen gesucht, es bestehe also durchaus eine interessante Alternative zum einem Studium- so Rosinke.

Ruppert May hatte den Kontakt zu seinen ehemaligen Schülern hergestellt und moderierte auch die sich anschließende Fragerunde.