Vom einfachen Holzschnitt bis zur Zeitungsrotation
Abschlussfahrt des Seminarfaches „Druck machen!“
Von R. Schmitz-Bennink, 25.01.2012
Mit einem atemberaubenden Tempo von 12 Metern pro Sekunde
flitzen 140 cm breite Papierbahnen durch die
GEOMAN-Rotationsdruckmaschine im Druckzentrum der Grafschafter
Nachrichten im Gewerbe- und Industriepark Nordhorn. Vier Farbdruckwerke
(Schwarz, Magenta, Cyan und Yellow) und ein kaum zu durchschauendes
Labyrinth von Rollen, Zylindern, Schneide- und Falzvorrichtungen sorgen
dafür, dass wie von Geisterhand gesteuert am Ende eine fertige
Tageszeitung nach der anderen „ausgespuckt“ wird.
Auf den verschiedenen Ebenen und Arbeitsbühnen der
zwölf Meter hohen, turmartigen Anlage tummeln sich
Schülerinnen und Schüler der 12. Jahrgangsstufe des
Marianums und verfolgen staunend den Herstellungsprozess einer im
farbigen Offset-Verfahren hergestellten Tageszeitung.
Unter der fachkundigen Führung von Herrn Schönbohm,
der den Beruf des Druckers von der Pike auf erlernt und auch noch die
Zeiten des Bleisatzes miterlebt hat, bekamen die Schülerinnen
und Schüler des Seminarfachs „Druck
machen!“ bei den „GN“ Einblick in alle
notwendigen Arbeitsschritte einer Zeitungsproduktion von der Belichtung
der Druckplatten bis hin zur automatischen Befüllung mit
Beilagen und Werbeprospekten. Zuvor wurden sie von Lokalredakteur
Manfred Münchow und Sportredakteur Holger Wilkens in die
redaktionelle Entstehung der Artikel, die man jeden Morgen in der
Zeitung lesen kann, eingeführt.
Am Nachmittag hatte die Besuchergruppe des Marianums bereits die
Ausstellung „Macht Druck - Der Hochdruck als
Ausdrucksform“ im Otto-Pankok-Museum in Bad
Bentheim-Gildehaus besichtigt. Holz- und Linolschnitte von 33
Künstlerinnen und Künstlern wurden dort gezeigt. Mit
diesen Techniken waren die Schülerinnen und Schüler
vertraut, neu und interessant waren hier mehrfarbige Holzschnitte und
die Arbeiten von Otto Pankok, der im Nationalsozialismus bekannterweise
auch einige Jahre im emsländischen „Exil“
in Meppen-Bokeloh verbracht hat.
Am Abend waren die Teilnehmer der Exkursion voll gestopft mit neuen
Informationen und nach einem langen Schultag reichlich
erschöpft. Zum Glück gab es bei den
„GN“ Getränke und leckere
Häppchen, bei denen alle kräftig zulangen konnten.