Gedenkveranstaltung
Gegen das Vergessen
Von Jana Weppelmann und Carina Keuter, 18.12.2011
„Der offizielle Gedenktag der Stadt Meppen für die
Reichspogromnacht“ organisieren? – Das klang erst
mal nach viel Arbeit und vor allem nach viel Verantwortung, die da auf
unseren Schultern liegt. Wie gedenken wir würdig einer so
grausamen Tat?
9. November 1938 –Nazis dringen gewaltsam in die Synagogen
und Gebetstätten der deutschen Juden ein, plündern
und verbrennen sie und nehmen jüdische Mitbürger
fest, schikanieren sie und bringen sie in Konzentrationslager. So
geschah es auch in Meppen.
Die Aufgabe unserer Projektgruppe des Seminarfachs „
Nationalsozialismus im Emsland“ war es nun den Gedenktag, der
jedes Jahr für die Opfer der Reichspogromnacht stattfindet, zu
organisieren. Nach kurzer Absprache mit der Kulturdezernentin der Stadt
Meppen, Frau Holzapfel, war klar, dass wir relativ freie Hand hatten.
Wir planten den Ablauf, begannen Texte zu schreiben und standen immer
in Kontakt mit Frau Holzapfel und dem Pfarrer Hubertus Goldbeck, der
uns bei der Vorbereitung und während der Veranstaltung
unterstützte.
Am 9. November war es dann endlich so weit. Ein bisschen
nervös begannen wir den Gedenktag in der Aula der
Johannesschule. Zum Auftakt sang der Chor Canta Cara, Katarina Grummel
und Pfarrer Goldbeck folgten mit der Begrüßung, bei
der Katarina uns und unser Projekt kurz vorstellte. Nach einem weiteren
Lied trug Julia Pöker einen Text über die
Reichspogromnacht vor, in dem sie schilderte, was vor 73 Jahren geschah
und wie wir damit umgehen können. Es folgte ein weiteres Lied
nach dem alle gemeinsam zum Gedenkstein vor der Johannesschule gingen,
wo eine Kerze ausgehändigt wurde.
Der Bürgermeister Jan Erik Bohling sprach
stellvertretend für die Stadt Meppen, anschließend
trug Carina Keuter einen Psalm vor, da Psalmen eine große
Bedeutung in den Gebeten der Juden fanden. Ebenso sollte er
während es Schweigemarsches zum ehemaligen Haus der Familie
Visser zum Nachdenken anregen. Bei einer Zwischenstation vor
„Ihr Platz“ hielten wir, nach einem Text von Jana
Schmitz und Tobias Grummel kurz inne, um der Familie Alexander, die
dort wohnte, zu gedenken. Nach dem zweiten Teil des Schweigemarsches
trugen Christopher Telgen und Jan-Hubert Elpermann die Geschichte der
Familie Visser vor dem Gebäude der Post vor und
erzählten auch von dem Treffen mit den Nachfahren Isaak
Vissers vor einigen Wochen. Die anschließenden
Fürbitten wurden von Jana Weppelmann und Carina Keuter
vorgetragen. Es folgte der Schlusssegen von Pfarrer Goldbeck, nach dem
der Initiativkreis „Stolpersteine“ zum
jüdischen Friedhof einlud, da dort eine neue Tafel angebracht
wurde.
Insgesamt blicken wir auf eine sehr erfolgreiche Gedenkveranstaltung
zurück, die bei den Meppenern großen Anklang fand
und uns allen in positiver Erinnerung bleibt.