Von A. Kreilos
Mit einem furiosen Auftakt starteten am Montag (11.4.) die
diesjährigen Projekttage des Jahrgang 9: In beeindruckender
Weise erzählte Jens Schürmann in der alten Sporthalle
von seinem Leben, seinem Unfall, der eine Querschnittlähmung
zur Folge hatte und ihn zum Rollstuhlfahrer machte. Er wurde zum
Rollstuhlbasketballer, der fast alle Erfolge (DM, EM, WM, Olympische
Spiele in Peking ...) in dieser Sportart erringen konnte.
Die
Schüler zeigten sich nicht nur fasziniert von seiner
Beschreibung, sondern erlebten auch Rollstuhlbasketball live, da Jens
Schürmann noch mehrere Spieler seiner Mannschaft mitgebracht
hatte. Nach einigem Zögern fanden sich auch immer mehr
Schüler bereit, diese Sportart im Rollstuhl – und
ihre besonderen Anstrengungen – auszuprobieren.
Am Dienstag und Mittwoch konnten die Schüler in
unterschiedlichen Workshops erleben, mit welchen Themen unser Leben
konfrontiert werden kann: Sucht, Gewalt, Armut, psychische Krankheiten,
Behinderungen, eingeschränktes Wohlbefinden,
Auseinandersetzungen in der Klassengemeinschaft,
Pränataldiagnostik, Gefängnis ...
Die Zusammenarbeit mit außerordentlich vielen
außerschulischen Partnern (auch schon in der vorbereitenden
Organisation) war ebenso bereichernd wie das Engagement der Kollegen,
die in dieser anstrengenden Phase des Schuljahres (Abiturkorrekturen,
Fastenzeitgestaltung …) ihre Kraft und ihre
Kreativität einsetzten, um ihren Schülern diese
besonderen Erlebnisse zu ermöglichen.
Die Projekttage endeten am Donnerstag mit der Auswertung, einem
gemeinsamen Gottesdienst und einer abschließenden Talkshow,
in der unterschiedliche Menschen von den Erfahrungen ihres Lebens
berichteten.
Schulleiter Leo Pott – ein Teilnehmer der Talkshow
– betonte zum Schluss, dass v.a. die Erfahrung, dass
Menschen, die zusammenkommen, sich akzeptieren und voneinander lernen
wollen – egal, wie "anders" sie sind – die
Erfüllung seines Traums sein könnten. Denn: "Jeder
Mensch ist anders, jedes Leben ist wertvoll."
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