Von R. Wilkens
In der Rubrik „Chemie Jugend forscht“ beim
Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ wurde am
Freitag Julius Saalfeld mit dem Thema „Kunststoffe aus
Keratin“ Bester.
Leo Hebbelmann, Jens Buss-Strothmann und Sebastian Oehm gewannen den
ersten Platz in der Sparte 'Schüler experimentieren'. Sie
wurden dabei von Severin Sieber und Marek Schütte aus der
'Jugend forscht' Gruppe tatkräftig unterstützt. In
ihrer Arbeit versuchten sie, Medikamente mit Hilfe von Eimembranen aus
verschmutztem Wasser zu filtrieren.
Hier eine kurze Beschreibung beider Arbeiten:
Die Idee zur Abhandlung "Biologische Kunststoffe aus Horn" fand ihren
Ursprung durch einen Zufall, als Julius in der Schule eine
Tüte mit geschrotetem Hornmaterial fand und
überlegte, ob sich daraus nicht ein neuer Kunststoff
herstellen ließe. Er begann seine Arbeit mit der Untersuchung
schon bekannter Stoffe in Bezug auf die Zustandsbereiche von
Thermoplasten und Duroplasten beim Erwärmen.
Auch der allgemeine Aufbau sowie die Verarbeitung der Kunststoffe
wurden analysiert. Nach diesen Vorarbeiten gelang ihm
schließlich die Entwicklung eines Verfahrens, das es
ermöglichte, das Hornmaterial in Ameisensäure und
Natronlauge zu lösen und daraus unter anderem Membranen
herzustellen.
In der Arbeit "Filterungsfähigkeiten der Eimembran des Gallus
gallus domesticus" wurde zunächst festgestellt, dass durch
herkömmliche Kläranlagen Medikamente nicht aus dem
Wasser gefiltert werden können. Eine Bindung durch Chemikalien
ist ebenfalls umweltbelastend.
Deswegen suchte die Gruppe nach Lebewesen, die in der Lage sind, Stoffe
aus dem Wasser zu filtrieren. Sie fand heraus, dass einige Tiere und
Pflanzen, wie zum Beispiel die Röhrennasen (Procellariiformes)
oder bei den Pflanzen die Salzpflanzen (Halophyten), in der Lage sind,
Salz über Salzdrüsen auszuscheiden. Dabei spielen
Membranen eine große Rolle.
Nach der Untersuchung unterschiedlichster Membranen kamen die
Schüler auf die Eimembran als geeignetes Filtermaterial
für Medikamente.
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