Meppener Tagespost, 07.02.2011
Jugendbegegnung des Deutschen Bundestages
Meppen. „Nie wieder“
– diese in fünf Sprachen an der
KZ-Gedenkstätte Dachau festgehaltenen Worte nahmen die
Teilnehmer einer Jugendbegegnung als Leitspruch mit nach Haus. 80
Jugendliche kamen auf Einladung des Deutschen Bundestages nach Dachau .
Unter ihnen auch die drei Gymnasiasten des Marianums Meppen Tilmann
Koops, Julian Lübbers und Jork Breier.
Höhepunkt der mehrtägigen Veranstaltung war
für viele sicherlich die Teilnahme an der offiziellen
Gedenkveranstaltung im Deutschen Bundestag. Die drei Meppener
Oberstufenschüler zeigten sich tief beeindruckt. Julian
Lübbers berichtete über den Besuch des
Konzentrationslagers in Dachau: „Das Krematorium ist fast
vollkommen erhalten. Es gibt ihn wirklich, den Raum, über
dessen schwerer Metalltür noch heute in riesigen Buchstaben
die Aufschrift „Brausebad“ prangt.
Auffällig sind innen die nackten Steinwände und die
sehr niedrige Decke, die mit symmetrisch angeordneten Löchern
versehen ist. Die Löcher sind alle nachträglich
verstopft worden, bis auf eines, aus dem noch ein Duschkopf ragt. Ein
Duschkopf, von dem jeder weiß, dass durch ihn niemals Wasser
geflossen ist.“
Zutiefst anrührend auch die Gespräche mit Zeitzeugen,
die das Grauen überlebt haben. So etwa mit Clement Quentin,
der unter den miserablen Arbeits- und Lebensbedingungen zu leiden hatte
und an Typhus erkrankte. Die Lagerärzte ließen ihn
nicht nur medizinisch unversorgt, sondern führten
überdies pseudo-medizinische Experimente an ihm durch, indem
sie ihm Tuberkulosebakterien spritzten. Fast ein Wunder, dass der
Häftling diese Hölle überlebte. In
München lernten die jungen Leute im Rahmen einer
Stadterkundung die Topografie der Täter wie auch Orte des
Widerstands kennen.
In Nürnberg fuhren die Jugendlichen über das riesige
Reichsparteitagsgelände zum Memorium
„Nürnberger Prozesse“. Zum Abschluss
nahmen die Jugendlichen an der offiziellen Gedenkstunde des Deutschen
Bundestages teil.
(Anm. d. Wm.:) Jork Breier übernahm dort die Aufgabe, der
Moderatorin der Gedenkveranstaltung, Dr. Petra Lidschreiber vom RBB,
sowie Bundestagspräsident Lammert die Ergebnisse der ersten
fünf Tage der Jugendbegegnung in der gebotenen Kürze
zu berichten und die Erfahrungen der 80 Teilnehmer darzustellen. Keine
leichte Aufgabe - mitten im Deutschen Bundestag, unter den
klickenden und surrenden Kameras der Journalisten und der
Fernsehübertragung - die York aber hervorragend
löste, wie Kay Wahlen, Organisator der Jugendbegegnung aber
betonte.
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