MarMun 2025
Von Franka Strecker, 21.02.2025
Am 23. Januar 2025 fand an unserer Schule die diesjährige MarMun unter dem Thema „Zukunftsfähigkeit – Wie endet das 21. Jahrhundert?“ statt.
Bei diesem politischen Planspiel setzen sich Schüler aktiv mit den Problemen der heutigen Welt auseinander, indem sie Sitzungen von Räten der Vereinten Nationen simulieren und die Rolle einer Nation annehmen, aus dessen Sicht sie über verschiedene Themen diskutieren.
Zu Beginn der Veranstaltung sind alle Schüler zur Eröffnungsfeier in der Aula zusammengekommen. In diesem Jahr waren zusätzlich zum gesamten Jahrgang 13, Schüler des WGM und des Gymnasiums Papenburg vertreten. Eröffnet wurde die Veranstaltung durch die Präsidenten der MarMun gefolgt von einer Rede des Meppener Bürgermeisters Helmut Knurbein sowie des Schulleiters Herrn Rave. Diese Reden betonten unter anderem die Notwendigkeit von politischer Partizipation in Hinblick auf Herausforderungen, mit welchen die Welt aktuell konfrontiert ist, wie beispielsweise den Klimawandel, die Energiewende, die Wohnungsnot, Krieg und die Inflation. Um trotz all dieser Herausforderungen positiv in die Zukunft blicken zu können, sei es eine Grundvoraussetzung, sich mit den Themen unserer Zeit zu beschäftigen, um sich in der Zukunftsgestaltung engagieren zu können, betonte Herr Knurrbein.
Herr Rave äußerte zudem, ein politisches Planspiel könne nicht die komplexen Fragen der Welt lösen, aber an politische Partizipation und Kompromissbereitschaft appellieren. Dazu sollen diplomatische Verhandlungen in den einzelnen Komitees dienen, welche sich das Ziel gesetzt hatten, am Ende des Tages eine Resolution vorweisen zu können.
In diesem Jahr waren sechs Komitees mit folgenden Fragestellungen vertreten:
- Die Generalversammlung: „Kinderarbeit: Wie kann die Ausbeutung gestoppt werden?“
- Der Sicherheitsrat: „Der Nahost-Konflikt: Eine Lösung in naher Zukunft?“
- UN-Frauen: „Femizide: Wie kann die Mordrate gesenkt werden?“
- Gleichstellung der Geschlechter: „Sexismus: Wie kann Frauenfeindlichkeit in der Arbeitswelt unterbunden werden?“
- Der Wirtschafts- und Sozialrat: „Soziale Spaltung: Wie kann die Schere zwischen Arm und Reich verringert werden?“
- Der Umweltrat: „Müll: Wie zukünftig umweltgerecht entsorgen?“
Nach der Einführungsveranstaltung versammelten sich die verschiedenen Komitees in ihren Räumen und die Sitzungen wurden durch die jeweiligen Vorsitzenden eröffnet. Zu Beginn jeder Sitzung haben alle Delegierten ihr Policy Statement vorgelesen, welches eine Positionierung des vertretenden Landes zur Fragestellung umfasst.
In der nachfolgenden Lobbyingphase herrschte meist eine förmliche, aber angenehme Stimmung, die manchmal durch Aussagen wie „Kanada ist ganz schön frech“ aufgelockert wurde. Auch wenn die Kleiderordnung und die Kommunikationsregeln von den meisten eingehalten wurden, haben sich doch nicht alle an die Regeln gehalten und durften als Folge ein Punishment absolvieren, bei welchen in Gruppen entweder eine Runde Just-Dance gespielt wurde oder lustige Hüte verteilt wurden, die dann für den Rest der Sitzungen getragen werden mussten.
Auch die nachfolgenden Debattierphase verliefen in allen Komitees geordnet und es wurde deutlich, dass sich jeder langsam in seine Rolle einfinden konnte. Nach wenigen Minuten war auch die Möglichkeit des Note-Passing entdeckt, bei welchem sich die Delegierten untereinander kurze, politische Botschaften schreiben konnten.
Spannend wurde der Tag vor allem für die Mitglieder des Sicherheitsrats und eine sechste Klasse, die diesen überraschend stürmen durfte. Daraufhin wurde der Sicherheitsrat an einen sicheren Ort (Emsländische Freilichtbühne Meppen) evakuiert. Dort erhielten die Beteiligten durch ein Video vom Jahrgangskoordinator Herrn Weßling eine Problemstellung, mit welcher sie sich auseinandersetzen mussten. Die Delegationsphase und die Lobbyingphase musste sehr schnell stattfinden, um die restliche Zeit für die gemeinsame Resolution zu nutzen.
Danach ging es für alle Delegierten wieder in die Aula zur Abschlusszeremonie. Hierbei wurden nicht nur die auflockernden Punishments des Tages in einem Video gezeigt, sondern die inhaltlichen Ergebnisse zu den jeweiligen Fragestellungen in den Komitees kurz präsentiert.
Vor der Danksagung zum Tag folgte eine Rede des Jahrgangskoordinators Herrn Weßling. Herr Weßling machte deutlich, dass es immer wieder komplexe Fragen und Unsicherheiten geben werde, jedoch der Umgang mit diesen entscheidend sei. Zum besseren Verständnis zog er das Lied „New York, Rio, Rosenheim” der Sportfreunde Stiller heran und nutzte es als Übergang, um dem 13. Jahrgang aufmunternde Worte in Hinsicht auf das bevorstehende Abitur zu übermitteln.
In der Rückschau ist festzustellen, dass die anfängliche Skepsis der Schüler schnell verschwand und sich in Motivation umwandelte. Am Ende des Tages hatte man das Gefühl, dass nun deutlich mehr Verständnis für die Komplexität von Politik und Diplomatie vorhanden war.
Dem Verein Ehemaliger und Förderer des Gymnasium Marianum e.V. gilt ein herzlicher Dank für das Sponsern der MarMun-Banner und der Flaggenhalter der Delegierten.
Auch die Medien haben über MarMun berichtet:
Ems-Vechte-Welle
emsTV