MINT-Tag am Gymnasium Marianum in Meppen
Ein Blick in die Zukunft!
Von C. Thien, 21.02.2025
Am Dienstag, den 21. Januar 2025, fand am Gymnasium Marianum in Meppen der MINT-Tag statt – eine Veranstaltung, die bei den Teilnehmer:innen auf große Begeisterung stieß. In diesem Jahr stand ein verantwortungsbewusster Umgang mit grundlegenden Ressourcen des Lebens im Mittelpunkt. Neben den Fragen zum Gelingen einer nachhaltigen und global gerechten Wasserwirtschaft wurde auch diskutiert, was jede:r Einzelne dazu beitragen kann. Eine ressourcenschonende, clevere und nachhaltige Nutzung von Werk- und Wertstoffen stand auch in zahlreichen Veranstaltungen zur Kunststofftechnik, die gemeinsam mit Referenten der Hochschule Osnabrück umgesetzt wurden, im Vordergrund.
Bereits am Vortag nutzten einige Lerngruppen die Gelegenheit sich in Workshops mit Kernfragen der Kunststofftechnik auseinanderzusetzen. Prof. Dr.-Ing. Thorsten Krumpholz diskutierte als Experte für Kunststofftechnik, unterstützt durch seine wissenschaftliche Mitarbeiter:innen, mit den Schüler:innen des MINT-Profilkurses im Jahrgang 10 das spannende Thema „Recycling von Kunststoffen: Utopie oder realistische Herausforderung?“. Dabei wurden sowohl die Schwierigkeiten als auch die Potenziale des Kunststoffrecyclings beleuchtet. Vertiefend tauchten die Oberstufenschüler:innen der Chemiekurse auf erhöhtem Niveau im Workshop „Struktur-Eigenschaftsbeziehungen von Kunststoffen: Kunststoffe verstehen und clever nutzen“ mit Prof. Dr. rer. nat. Svea Peterson und Henning Korte (B. Sc.), einem ehemaligen Schüler des Marianum, in die Welt der Kunststoffe ein. Hier erfuhren sie, wie die molekulare Struktur eines Kunststoffs seine Eigenschaften bestimmt und wie dieses Wissen für eine nachhaltigere Nutzung verwendet werden kann.
Am Dienstagmorgen fanden Schüler-Schüler-Workshops statt, bei denen die Zehntklässler:innen ihr Wissen und ihre Fertigkeiten den Fünftklässler:innen altersangemessen vermittelten. Der MINT-Profilkurs Chemie lud den Jahrgang 5 unter dem Motto „Experimente zum Sprudelgas“ zum Mitmachen ein, während der MINT-Profilkurs Informatik mit „Programmieren mit dem Calliope“ unseren Fünftklässler:innen erste Einblicke ins Coding ermöglichte. Die jüngeren Schüler:innen entwickelten mit viel Freude eigene kleine Programme.
Ein zentraler Programmpunkt, der Dank finanzieller Unterstützung des Ehemaligen- und Fördervereins umgesetzt werde konnte, war eine Multivisionsschau in der Aula, an der die Jahrgänge 10 bis 13 rotierend teilnahmen. Hier wurde eindrucksvoll dargestellt, inwieweit unser Umgang mit Wasser Auswirkungen auf die Umwelt hat. Die Multivisionsschau thematisierte die Herausforderungen, die unser energie- und wasserintensiver Lebensstil mit sich bringt. Die gravierenden Auswirkungen auf die Natur und die Menschen wurden ebenso wie Aspekte der Wasserverschwendung, der Umweltverschmutzung und wie die Folgen des Klimawandels sehr anschaulich präsentiert.
In angeregten Diskussionen wurden Ideen entwickelt, wie eine nachhaltige und global gerechte Wasserwirtschaft aussehen könnte. Die Schüler:innen entwickelten und diskutierten mögliche Ideen, wie diese zu fördern sei und setzten sich intensiv mit der Frage auseinander, was jede:r Einzelne tun kann, um die wertvolle Ressource Wasser zu schützen.
Einmalige Einblicke aus erster Hand in die Arbeit der NASA erhielten zahlreiche Oberstufenschüler:innen von Herrn Loay Elbasyouni. Herr Loay Elbasyouni ist Mitarbeiter der NASA und begeisterte die Schüler:innen mit einem faszinierenden Vortrag über seine Arbeit. Er berichtete über die Entwicklung eines speziellen Mars-Helikopters, der ursprünglich für fünf Flüge auf dem Mars ausgelegt war. Erstaunlicherweise absolvierte das Fluggerät tatsächlich satte 72 Flüge und übertraf damit alle Erwartungen.
Während der Entwicklung mussten Herr Loay Elbasyouni und sein Team zahlreiche Herausforderungen bewältigen. Besonders die geringe Atmosphärendichte auf dem Mars stellte eine große Schwierigkeit dar, da sie den Auftrieb im Vergleich zur Erde stark reduzierte. Trotz dieser Hindernisse gelang es dem Team, eine beeindruckende technologische Meisterleistung zu vollbringen.
Der Vortrag bot den anwesenden Oberstufenschüler:innen spannende Einblicke in die Raumfahrttechnik und zeigte eindrucksvoll, wie Ingenieurskunst und wissenschaftliche Innovation selbst unter extremen Bedingungen erfolgreich sein können.
Am Nachmittag fand die Schulrunde des Wettbewerbs „Jugend präsentiert“ in der Aula statt. Hierbei stellten sich die 5 Schüler:innen Pia Gravel, Lix Krull, Laura Koldemeyer, Rebekka Meyer und Lena Suren-Schmits des Jahrgangs 13 vor einem großen Publikum aus Oberstufenschüler:innen der Herausforderung die Jury mit ihrem jeweiligen Vortrag zu einem MINT-Thema zu überzeugen. Das Publikum und die Jury erlebten dabei einen sehr kurzweiligen und mitreißenden Nachmittag, an dem Themen aus der Medizin, der Landwirtschaft und der Umwelt eindrucksvoll vorgestellt wurden. Das spannende Rennen um den begehrten ersten Platz konnte Laura Koldemeyer schließlich für sich gewinnen. Herzlichen Glückwunsch!
Am Abend folgte ein besonderes Highlight des MINT-Tags. Prof. Dr. rer. nat. Markus Susoff und Henning Korte (B. Sc.) von der Hochschule Osnabrück vermittelten in einem leidenschaftlichen und faktenbasierten öffentlichen Vortrag mit dem anregenden Titel „Böses Plastik oder guter Kunststoff? - Kunststoffe verstehen und clever nutzen“ spannende Einblicke in die Kunststofftechnik der Gegenwart und der Zukunft. Sie verdeutlichten, warum Kunststoffe in vielen Bereichen, wie etwa in der Medizin, unverzichtbar sind und warum es wichtig ist sich mit einer nachhaltigen Nutzung und dem Recycling auseinanderzusetzen. Zudem stellten sie den neuen Studiengang „Nachhaltige Materialtechnologie und Produktentwicklung“ der Hochschule Osnabrück vor und wiesen in diesem Zusammenhang daraufhin, dass unserer Wirtschaft derzeit jährlich rund 25.000 Absolvent:innen in den verschiedenen Bereichen der Ingenieurswissenschaften fehlten, um wichtige Zukunftsthemen voranbringen zu können. Der Vortrag stieß auf großes Interesse und eine sich anschließende sehr intensive Diskussion regte die Zuhörer:innen dazu an, über den verantwortungsvollen Umgang mit Kunststoffen und deren Recycling nachzudenken. Prof. Dr. Susoff appellierte an die zahlreichen interessierten Schüler:innen: „Werden Sie Teil der Lösung!“
Organisiert wurde der MINT-Tag vom MINT-Koordinationsteam Christina Thien und Ansgar Kossen. Der MINT-Tag wurde zu einer Veranstaltung, die nicht nur Wissen vermittelte, sondern auch den Blick der Schüler:innen für wichtige Zukunftsthemen schärfte. Die Begeisterung war groß und viele Teilnehmer:innen nahmen neue Impulse mit, um sich aktiv für den bewussten Umgang mit unseren wichtigen Ressourcen einzusetzen.