Berlinfahrt 2024
DDR, Nationalsozialismus und aktuelle politische Debatten – das waren die Schwerpunkte der diesjährigen Fahrt des Jahrgangs 11 nach Berlin
Von J. Kröger, 07.06.2024
Nach der Anreise am Sonntag und einer besonderen Stadtführung durch versteckte Hinterhöfe Berlins am Montagmorgen machten sich 100 Schüler:innen des Marianum auf den Weg zum ersten Highlight der Fahrt. Der Besuch in der Gedenkstätte Hohenschönhausen, einem ehemaligen Gefängnis der Stasi, geriet zu einem beeindruckenden Erlebnis. Der Aufenthalt an einem historischen Ort, an dem Menschen physisch und psychisch gebrochen wurden und die Berichte von Zeitzeug:innen über ihre Erlebnisse in der Haft ließen die Schüler:innen nachdenklich zurück. „Die Enge der Zellen und die eindrücklichen Berichte über die Menschenrechtsveletzungen des DDR-Regimes, haben bei mir die Wachheit für die Wichtigkeit der Freiheit in Deutschland geweckt“, so Jakob Schepers. Unterstützt wurden diese Eindrücke im Laufe der Woche durch einen Besuch im Stasi-Museum, wo auch ein Gespräch mit einer Zeitzeugin stattfand sowie dem Besuch des DDR-Museums, welches das alltägliche Leben in der DDR sehr detailgetreu nachzeichnete.Einen weiteren Schwerpunkt der Fahrt bildete die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Neben dem Besuch der Gedenkstätte für die ermordeten Juden Europas prägte besonders eine Führung durch das Centrum Judaicum diesen Aspekt der Fahrt. In sehr gelungenen Führungen durch das alte jüdische Zentrum an der Oranienburger Straße haben die Guides sowohl die historischen Aspekte der Judenvernichtung als auch die aktuelle Situation des Judentums in Deutschland intensiv vermittelt. „Besonders der Besuch des Gebetsraumes in dieser offenen, liberalen jüdischen Gemeinde hat mir nochmal einen neuen Blick auf das Judentum ermöglicht“, teilt Isabel Robel ihre Eindrücke. „Leider musste aber auch der aktuell wieder aufkommende Antisemitismus thematisiert werden. Hier bleibt es unsere Pflicht, dem deutlich entgegenzutreten“, so ihr Mitschüler August Degenhart.
Der obligatorische Besuch des Deutschen Bundestages und ein Gespräch mit den Mitarbeiterinnen des Bundestagsabgeordneten Albert Stegemann, rundeten die aktuellen politischen Debatten ab.
„Neben all den inhaltlichen Aspekten der Fahrt, hatten wir auch genügend Zeit, Berlin selbstständig zu erkunden und diese beeindruckende Stadt auf uns wirken zu lassen“, berichtet Carla Gertzen über die Freizeit während dieser Fahrt. Beschlossen wurden die gemeinsamen Tage in der Landeshauptstadt mit einem Abschlussabend im Bögenrestaurant Nolle, dass sich seit über einhundert Jahren unter den Bögen der S-Bahntrasse am Bahnhof Friedrichstraße befindet und uns kurzzeitig in die 20er-Jahre des 19. Jahrhunderts entführte.
Am Ende der Woche durften sich dann die begleitenden Lehrkräfte bei ihren 100 Schüler:innen für eine überaus gelungene Fahrt bedanken, die auch auf Grund des zuverlässigen Verhaltens der Gruppe, trotz der Größe, reibungslos ablief!