Chemie-LKs erleben Pionierarbeit der Energiewende
Von A. Kossen, 05.03.2024
Die Bewerkstelligung der #Energiewende ist derzeit und in Zukunft eine der bedeutsamsten Aufgaben für Wirtschaft, Politik sowie Forschung, Entwicklung und Wissenschaft im MINT-Bereich. Bereits seit 2013 befindet sich in Werlte die sogenannte e-Gas-Anlage, die Pionierarbeit in Bezug auf die Produktion von grünem Wasserstoff und dessen Umsetzung in klimaneutrales Bio-Erdgas leistet.Passend zu den Themenfeldern in den Chemie-Leistungskursen besuchten unsere Schüler:innen der drei Chemie-Leistungskurse des Jahrgangs 13 die beeindruckende Anlage auf dem Hümmling. Insgesamt drei Elektrolyseure mit einer Leistung von jeweils 2 MW produzieren hier an rund 2.500 Stunden im Jahr grünen Wasserstoff, nämlich immer dann, wenn die naheliegenden Windenergieanlagen elektrische Energie im Überschuss ins Netz einspeisen. Das in einer benachbarten Biogasanlage entstehende Nebenprodukt Kohlenstoffdioxid wird an einem besonderen Katalysator im Reaktor-Turm mit dem grünen Wasserstoff zu Bio-Erdgas umgesetzt. Dieses Bio-Erdgas wird in das bestehende Erdgas-Netz eingespeist. Wenn man von realistischen 350 Kubikmetern Erdgas pro Betriebsstunde der Elektrolyseure ausgeht, ergeben sich rund 875.000 Kubikmeter Erdgas pro Jahr. Diese decken den Wärmebedarf von rund 500 Einfamilienhäusern, wenn man einen durchschnittlichen Jahresverbrauch von 1.750 Kubikmetern Erdgas pro Jahr annimmt.
Kurzfristig plant die kiwi AG (Betreiberin der e-Gas-Anlage) eine Erweiterung der Produktionskapazität im Umfang von 5 MW, mittelfristig von weiteren 100 MW in zwei Ausbauschritten.
Die Schüler:innen zeigten großes Interesse und erfuhren, dass die Anlage auch häufig durch Vertreter:innen anderer Nationen besucht wird. Wir bedanken uns sehr herzlich bei Herrn Kristof Warrink für die hervorragende Führung und kommen im nächsten Jahr gerne wieder!