Obstbaumschnitt auf der Streuobstwiese
Von Rebekka Meyer und Lara Schultalbers, 29.02.2024
Bald ist es auch schon wieder so weit. Die Bäume blühen, werden grün, bis auch schon die ersten Früchte wachsen und reif werden. Große, leckere Äpfel zum Beispiel.Das wird aber nur möglich, wenn kurz vor dem Frühjahr der „Obstbaumschnitt“ durchgeführt wird. Und deswegen haben auch wir, das Seminarfach „Marianum for Future“, uns an diese Aufgabe herangetraut. Nachdem wir erst gelernt haben, wie das Ganze überhaupt funktioniert, haben wir das Erlernte auf unserer Streuobstwiese in die Praxis umgesetzt und angefangen, die Apfelbäume zu beschneiden. Das muss im richtigen Zeitraum passieren, was für unsere Apfelbäume Januar-März bedeutet. Dabei darf es jedoch nicht unter -5 Grad sein.
Die Art des Schnittes variiert dann je nach Alter des Baumes. In den ersten 5-6 Jahren erfolgt der Erziehungsschnitt. Der ist regelmäßig erforderlich, um das Wachstum zu fördern, den Aufbau eines langfristig stabilen Kronengerüsts zu sichern und auch um die Entwicklung breiter, gut belichteter und belüfteter Baumkronen zu ermöglichen. Auf Dauer wird dadurch die Fruchtqualität besser und die Bäume haben eine längere Lebensdauer. Grundsätzlich ist bei dem Schneiden eines Obstbaumes zu berücksichtigen, wie viel man abschneidet. Denn je stärker der Rückschnitt, desto stärker ist auch der Austrieb im Sommer. Abzuschneiden sind dabei generell tote, kranke oder beschädigte Äste. Außerdem sollten Überkreuzungen, tiefhängende und Richtung Boden wachsende Triebe entfernt werden, sowie Äste, die parallel zueinanderstehen oder vertikal in die Höhe schießen (Wasserschosse). Dabei ist scharfes und sauberes Werkzeug (Gartenschere, Astschere, Handsäge, Schneidegiraffe) essenziell für einen erfolgreichen Schnitt. Schließlich werden bei dem Erziehungsschnitt noch die Leittriebe und die Stammverlängerung um 1/3 zurück gekürzt. Das Ziel ist es, eine sogenannte Saftwaage langfristig auszubilden, also Leitäste, die sich gegenüberstehen und auf gleicher Höhe enden, aber im 45-Grad Winkel zum Stamm wachsen. Dadurch wird eine optimale Versorgung der Früchte gewährleistet und wir haben im Herbst große, leckere Äpfel.
Redaktionelle Ergänzung:
Bei der Umsetzung hatte das Seminarfach „Marianum for Future“ tatkräftige Hilfe vom MINT-Profil des 5. Jahrgangs, die sich vor allem um die Errichtung eine Obstbaumlehrpfads gekümmert haben. Der gesamte Obstbaumschnitt wurde durch finanzielle Zuwendungen der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung und des Ehemaligen- und Förderverein Marianum unterstützt. Für beide Förderungen sich wir sehr dankbar!