Gymnasium Marianum trägt das Gütesiegel „Zusammen gegen Antisemitismus“
Von T. Fiebig, 09.02.2024
Seit vielen Jahren setzt man sich am Marianum aktiv gegen Antisemitismus ein. Sichtbares Zeichen im Schulleben sind regelmäßige Veranstaltungen zu Gedenktagen, Projektarbeiten und besondere Achtsamkeit im alltäglichen Umgang miteinander. Nun wurde die Schule für ihr Engagement mit dem Gütesiegel „Zusammen gegen Antisemitismus“ ausgezeichnet.Vergeben wird die Auszeichnung von der Konföderation evangelischer Kirchen und der Schulstiftung des Bistums Osnabrück. Um das Gütesiegel zu erhalten, musste das Marianum insgesamt elf Kriterien erfüllen und einen aufwendigen Prüfprozess durchlaufen. „Glücklicherweise konnten wir in der Bewerbung auf vielfältige Aktivitäten zurückgreifen, die seit Jahren an unserer Schule etabliert und bewährt sind“, verweisen die zuständigen Lehrer Jan Baum und Johannes Kröger auf die günstigen Rahmenbedingungen am Marianum. Beispielhaft zu nennen sind etwa jährliche Fahrten in die Gedenkstätte Esterwegen, die kontinuierliche Teilnahme am sogenannten „Zweitzeugen“-Projekt, eine fächerübergreifende Beschäftigung mit dem Judentum sowie die gemeinschaftliche Gestaltung des Holocaust-Gedenktags oder des Anne Frank-Tags. Weitere Aspekte wie Fortbildungen des Kollegiums und die schulische Verpflichtung auf Regeln zur Prävention und Intervention wurden im Zuge der Bewerbung neu implementiert.
„Wir wollen junge Menschen und Erwachsene für antisemitisches Sprechen und Handeln sensibilisieren, aber natürlich auch ermutigen, aktiv dagegen vorzugehen“, betonen Jan Baum und Johannes Kröger das Anliegen der Schulgemeinschaft. Dabei kann sich das Marianum auf die Unterstützung engagierter Schülerinnen und Schüler aus dem Zweitzeugen-Projekt verlassen, die die Bewerbung für das Gütesiegel aktiv mitgestaltet haben. „Ich möchte niemals in einer Welt leben, in der sowas wie der Holocaust wieder möglich ist“, erklärt Zwölftklässlerin Carolin Blome stellvertretend für die Projektgruppe. Dazu beitragen kann jeder etwas: „Man kann schon im Kleinen etwas gegen Antisemitismus unternehmen. Zum Beispiel reagiere ich auf antisemitischen Content auf TikTok oder Instagram, indem ich sowas melde“, bringt Carolin Blome die Verantwortung des Einzelnen treffend auf den Punkt.